"Der Vorwurf der Disziplinierung entbehrt jeder Grundlage", stellte Thiel auf RP-Anfrage ruhig, aber bestimmt fest. Die Trennung von Borsch sei sauber und fair abgelaufen und nicht perfide auf den Weg gebracht worden, so der Geschäftsführer gestern weiter. "Diese Entscheidung ist uns sehr, sehr schwer gefallen und tut mir persönlich sehr Leid, auch weil Herr Borsch so lange bei uns beschäftigt war", erklärte Thiel weiter.

Und diese Entscheidung sei auch nicht von heute auf morgen gefallen. "Bei Führungskräften (wie Borsch, Anm. der Red.) spielt das Vertrauen bei der Zusammenarbeit und die Loyalität eine andere Rolle als bei normalen Mitarbeitern", erklärt der Betriebswirt auf mehrfache Nachfrage. Die Vertrauensbasis sei geschwunden, fügt er noch hinzu. Weitere Details nennt er nicht.

Die kommissarische Nachfolge von Borsch, der ordentliche Zahlen vorweisen kann, hat bereits Ulrike Eller angetreten. Sie war bisher dessen Stellvertreterin. Laut Thiel steht Eller aber nur als Übergangslösung zur Verfügung.

"Wir wollen die Position zeitnah nachbesetzen — möglichst mit einem Kandidaten aus der Region", lässt sich der Geschäftsführer ein wenig in die Karten blicken. Und ein möglicher Verkauf des Krankenhauses? "Wir sind für Gespräche in der Region offen", sagt Thiel. Doch eine Kooperation um jeden Preis — mit wem auch immer — lehnt er ab. Wobei dazu ja bekanntlich die Mitarbeitervertretung zustimmen muss. Und die besitzt nach Gehaltsverzicht eine ganz schöne Macht.