Und Geldern? Hier scheint es eine komplett gegensätzliche Ausrichtung zu geben. Das bestätigte gestern Stefan Kuhl der RP. Der Vorsitzende der MAV erklärte, dass das Clemens-Hospital derzeit eine Neuorientierung durchlaufe und sich auf den regionalen Markt konzentrieren wolle. "Wir suchen derzeit erst mal keinen neuen Partner", macht der Gelderner allen Gerüchten über neue Fusionsgedanken ein Ende. Man wolle vielmehr die eigene Auslastung erhöhen und die Abteilungen stärken, so der 57-Jährige weiter. "Vor allem die Auslastung unseres Hauses ist durch die Fusionsgespräche in den Hintergrund getreten", so Kuhl weiter.

Das Gelderner Krankenhaus wagt also weiter den Alleingang. Dem Trend zum Trotz.

Doch ein Blick auf die letzten Jahresstatistiken zeigt, dass diese Strategie — wie lange auch immer — funktionieren kann. Denn danach hat die Patientenzahl weiter zugenommen, während die Zahl der Tage, die Patienten im Gelderner Krankenhaus verbracht haben, abgenommen hat. Auf gut deutsch: Da für stationäre Eingriffe längst Fallpauschalen gezahlt werden, erhöhte sich so der Erlös fürs das Haus.

Aus Kreisen der MAV wurde jetzt auch bekannt, dass die Verhandlungen mit Wesel auch scheiterten, weil die Belange der Gelderner nicht genügend berücksichtigt worden sein sollen. Bekanntlich sollten nicht alle Abteilungen erhalten bleiben. Die MAV fühlt sich aber für die komplette medizinische Versorgung der Region verantwortlich.