Ralf Mütterlein betritt das Zimmer von Iwan*, der nicht sein Patient sein will. Im Schlepptau hat er zwei Ärzte, drei Pfleger und eine Sozialarbeiterin, sie alle tragen Mundschutz und Handschuhe. Iwan hat eine offene Tuberkulose. Und weil er nicht an diesem Ort sein will, hat er gestern ein Fenster eingetreten.

Mütterlein, der 62-jährige Chefarzt, lässt sich seinen Ärger nicht anmerken. "Guten Morgen, wie geht’s Ihnen?", fragt er. Ein Lächeln wäre jetzt hilfreich, aber der Mundschutz ist im Weg. "Wann komme ich hier raus?", will Iwan wissen. Das ist das Einzige, was den stämmigen Russen interessiert.