Liestal
Kündigung von Spital-CEO Schneider wird Rechtstreit nach sich ziehen

Spital-CEO Heinz Schneider muss gehen, Verwaltungsrats-Präsident Dieter Völlmin tritt zurück und auch Gesundheitsdirektor Thomas Weber zieht sich aus dem VR zurück. Die Kündigung von Schneider wird wohl einen Rechtsstreit nach sich ziehen.

Hans-Martin Jermann
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Heinz Schneider, entlassener CEO des Kantonsspitals, will juristisch gegen das Spital vorgehen.

Heinz Schneider, entlassener CEO des Kantonsspitals, will juristisch gegen das Spital vorgehen.

Martin Töngi (Archiv)

Zur Entlassung von Spital-Chef Heinz Schneider sind an der heutigen Medienkonferenz mit Verwaltungsratspräsident Dieter Völlmin und Gesundheitsdirektor Thomas Weber interessante Details bekanntgeworden: So muss sich das Kantonsspital Baselland auf einen Rechtsstreit mit Schneider wegen der Kündigung gefasst machen.

VR-Präsident Völlmin deutete vor den Medien an, bereits Kontakt mit Schneiders Anwalt gehabt zu haben. Schneider hat vom Verwaltungsrat heute morgen eine ordentliche Kündigung erhalten und wurde per sofort freigestellt; er wird also seinen Lohn bis zum Ablauf der Frist erhalten.

Schneider aus Gespräch rausgelaufen

Der Verwaltungsrat habe Schneider an einer Sitzung gestern Morgen das rechtliche Gehör gewähren wollen, der Spital-CEO sei aber aus dem Gespräch rausgelaufen, informierte Völlmin. Daneben würdigten sowohl Völlmin als auch Regierungsrat Weber die grossen Verdienste Schneiders im Zusammenhang mit der Auslagerung der Baselbieter Spitäler.

Dieter Völlmin wird selber per Ende Februar als Verwaltungsratspräsident zurücktreten. In bemerkenswerter Offenheit bekannte Völlmin, dass er nicht das "Profil einbringe, das ein Verwaltungsratspräsident eines grossen Spitals mitbringen muss." Als Jurist habe er im Zusammenhang mit der Auslagerung der Spitäler zur Klärung institutioneller Fragen beitragen können. Als Gesundheitsexperte sieht sich Völlmin demnach also selber nicht.

Weber verlässt Verwaltungsrat auch

Regierungsrat Weber kündigte seinerseits an, sich selber aus dem Verwaltungsrat des Kantonsspitals Baselland zurückzuziehen. Auch an seiner Stelle sei eine weitere Professionalisierung des Verwaltungsrats gefragt, sagte Weber. Bis Ende Februar will Weber dazu Vorschläge zu einer fachlichen Verstärkung des Verwaltungsrates vorlegen. Es wird in den kommenden Wochen also auch im Aufsichtsgremium des KSBL zum grossen Reinemachen kommen.