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Millionenkosten Behandlung von Hamburger Ebola-Patient teurer als gedacht

Der erste Ebola-Patient in Deutschland konnte in Hamburg geheilt entlassen werden. Seine Behandlung in der Klinik ist nach SPIEGEL-Informationen teurer als zunächst angenommen.
Uni-Klinikum in Hamburg: Hohe Kosten für ersten Ebola-Fall in Deutschland

Uni-Klinikum in Hamburg: Hohe Kosten für ersten Ebola-Fall in Deutschland

Foto: PATRICK LUX / AFP

Hamburg - Fünf Wochen hat lang der Arzt aus dem Senegal gegen seine Infektion gekämpft. Dann konnte der erste Ebola-Patient Deutschlands geheilt aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entlassen werden und in seine Heimat zurückkehren.

Die Kosten für seine Betreuung sind höher als zunächst gedacht. Nach SPIEGEL-Informationen könnten sie sich auf insgesamt rund zwei Millionen Euro summieren. Den direkten Behandlungsaufwand hatte die Klinikleitung ursprünglich auf rund 300.000 Euro geschätzt.

Nun kommen aber auch unerwartete Mehrausgaben für technische Geräte und die Sperrung anderer Stationen hinzu. So müssen etwa ein Ultraschallgerät und ein mobiles Röntgengerät ausgetauscht werden, weil sich der Patient während der Untersuchungen über die Apparaturen erbrochen hatte.

Noch ist offen, wie die die Mehrausgaben finanziert werden sollen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte jedoch nach dem Transport des Patienten nach Hamburg zugesichert, für die Behandlungskosten aufzukommen.

Der Senegalese war für die WHO in Sierra Leone tätig. Dort hatte der Arzt sich in einem Labor mit Ebola infiziert und war Ende August auf die Sonderisolierstation des Hamburger Klinikums eingeliefert worden. Das Krankenhaus ist eines von neun deutschen Spezialbehandlungszentren, die Patienten mit hochansteckenden gefährlichen Krankheiten wie Ebola versorgen können.

Erst Anfang der Woche ist ein 56 Jahre alter Uno-Mitarbeiter aus dem Sudan in einem Leipziger Krankenhaus an Ebola gestorben. Der Mann war zuvor mit einem Spezialflugzeug von Liberia aus nach Deutschland geflogen worden. Ein dritter erkrankter Ebola-Patient, ein Mediziner aus Uganda, wird noch in Frankfurt am Main behandelt.