Krankenhausfinanzierung

Fast 900 Mio. Euro für Krankenhäuser im Land

Die Krankenhäuser bekommen in den beiden kommenden Jahren vom Land nahezu 900 Mio. Euro für Investitionen und damit fast 100 Mio. Euro mehr als bisher.

Sozialministerin Altpeter zufolge haben sich die Regierungspartner darauf verständigt, die Mittel von derzeit 795 Mio. Euro (2013/2014) auf rund 893 Mio. Euro im Doppelhaushalt 2015/16 aufzustocken. Diese Gelder fließen vor allem in die jährlichen Krankenhausbauprogramme einzelner Kliniken, darüber hinaus profitieren davon alle Krankenhäuser über eine pauschale Förderung kleinerer Investitionen und Gerätebeschaffungen. Die grün-rote Landesregierung steigert Altpeter zufolge die Mittel für die Krankenhausfinanzierung 2015/2016 im Vergleich zu den beiden letzten Jahren vor dem Regierungswechsel (2009/2010) von damals 680 Mio. Euro um mehr als 30 Prozent.

Altpeter: „Dass wir trotz aller Sparzwänge die Mittel für die Krankenhausinvestitionen so deutlich erhöhen, zeigt, dass sich diese Landesregierung zu ihrer Verantwortung für die Kliniken bekennt, und zwar mit Taten.“

Die Ministerin verwies zudem darauf, dass die Krankenhäuser in Baden-Württemberg im kommenden Jahr über den Versorgungszuschlag zusätzlich auch noch einen zweistelligen Millionenbetrag zur Refinanzierung der Betriebskosten aus Berlin erhalten. Die ursprünglich geplanten Kürzungen seien nicht zuletzt aufgrund ihres deutlichen öffentlichen Alarmrufs von der Vorhabenliste des Bundesgesundheitsministeriums gestrichen und der Gesetzentwurf so geändert worden, dass die baden-württembergischen Krankenhäuser statt weniger nun mehr Geld bekommen, so Altpeter. „Ich kämpfe an allen Fronten für unsere Krankenhäuser – und das mit großem Erfolg.“

Modellprojekt für eine integrierte medizinische Versorgung

Ministerin Altpeter teilte zudem mit, dass in den Jahren 2015 und 2016 ein integriertes Versorgungsmodell entwickelt werden soll. 1 Mio. Euro stünden für dieses Modellprojekt zur Verfügung.

Für eine Region soll demnach ein sektorenübergreifendes Versorgungskonzept gemeinsam mit allen Partnern entwickelt werden, wie z.B. den Landräten, den Krankenhausträgern, der Kassenärztlichen Vereinigung, den Krankenkassen, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, Vertretern der Gesundheitsfachberufe sowie den Bürgerinnen und Bürgern.

Dabei sollen für das jetzige System der Krankenhaus-Planung und für eine zukünftig integrierte Gesundheitsstrukturplanung, in der die Krankenhausplanung des Landes stärker mit der Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung abgestimmt werden soll, die Parameter erarbeitet werden, die auch auf andere Regionen übertragbar sind. Dazu gehören z.B. die Entwicklung der Krankenhaushäufigkeit unter Berücksichtigung der Demografie, das ambulante Substitutionspotential sowie die Auswirkungen des medizinischen Fortschritts.

Untersucht werden sollen zudem der Versorgungsbedarf sowie die existierenden Versorgungsstrukturen und deren Inanspruchnahme, also etwa wie die Patientenströme in einer Versorgungsregion tatsächlich verlaufen.

Ministerin Altpeter: „Das Gesundheitswesen steht auch in Baden-Württemberg vor großen Herausforderungen. Zu nennen sind insbesondere die Alterung der Gesellschaft, die Zunahme chronischer Erkrankungen und die Begrenztheit der finanziellen Möglichkeiten. Vor diesem Hintergrund wollen wir mit dem Modellprojekt neue Ansätze für die sektorenübergreifende integrierte medizinische Versorgung der Zukunft entwickeln.“

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
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