Frauenklinik schließt bereits heute

Bünde. Die Nachricht, dass ab dem nächsten Jahr im Lukas-Krankenhaus keine Babys mehr auf die Welt gebracht werden, war Anfang August von vielen Frauen in Bünde mit Bestürzung aufgenommen worden. Der Termin 31. Dezember gilt nicht mehr - die Frauenklinik schließt bereits am heutigen Freitag, 31. Oktober. Krankenhausvorstand Stefan Kerst bedauerte auf Anfrage der NWauch im Namen der Kollegen die jüngste Entwicklung. Man sei allerdings zu dem Schritt gezwungen.Die zum Jahresende geplante Schließung habe vorgezogen werden müssen, weil schon im November nicht mehr ausreichend viele Ärzte zur Verfügung stünden, um an allen Tagen rund um die Uhr eine lückenlose Versorgung der Schwangeren und Frauen sicherzustellen. "Besonders überrascht hat mich das nicht", sagt Stefan Kerst. Nach Bekanntwerden des Schließungstermins hätten sich die Mitarbeiter aus verständlichen Gründen anderweitig orientiert."Aufgrund der aktuellen personellen Entwicklung können wir den Betrieb der Frauenklinik, insbesondere der Geburtshilfe, ab dem 1. November nicht mehr sicherstellen", teilt die Krankenhausleitung mit. Die niedergelassenen Frauenärzte seien informiert und gebeten worden, ab Ende dieses Monats keine Einweisung gynäkologischer und geburtshilflicher Fälle in die Klinik mehr vorzunehmen.Werdende Mütter, die sich im November und Dezember für einen Geburtstermin in der Frauenklinik angemeldet haben, wurden oder werden nach Worten von Stefan Kerst noch über die vorgezogene Schließung in Kenntnis gesetzt. "Die Kliniken im Umland - Herford, Melle, Lübbecke - sind schon darüber informiert, dass es etwas früher wird." Es bestehe ein gutes Einvernehmen und die Häuser würden über genügend Betten verfügen, um die Frauen aus Bünde aufzunehmen. Auf eine Betreuung vor Ort müssen diese auch weiterhin nicht verzichten. "Unsere Hebammen werden nach Schließung der Frauenklinik freiberuflich in Bünde tätig sein und bieten Kurse und Schwangerenvor- und -nachsorge sowie Schwangerenbetreuung an", erklärt die Krankenhausleitung und wirbt damit für die Mitarbeiter. Nicht nur die Kurse werden weitergeführt, auch das Stillcafé soll zunächst geöffnet bleiben.Für die Hebammen, die im Lukas-Krankenhaus angestellt seien und teilweise selbstständig arbeiten würden, haben sich laut Kerst verschiedene Möglichkeiten eröffnet. Zwei würden als ausgebildete Krankenschwestern - wie die übrigen Krankenpflegekräfte der Abteilung - in anderen Bereichen des Lukas-Krankenhauses beschäftigt, einige würden in andere Häuser gehen.Wenn die Frauenklinik zum 1. November auch nicht mehr voll besetzt sei, bleibe vorübergehend noch einer der sechs Frauenärzte dort für akute Fälle erreichbar. Die Abteilung wird nach Worten Kersts künftig nicht leerstehen, vielmehr würden die frei werdenden Betten zum Beispiel für die Innere Abteilung benötigt.

Bünde

Frauenklinik schließt bereits heute

Meistgelesen

Bünde Frauenklinik schließt bereits heute

Meistgelesen

Bünde

Frauenklinik schließt bereits heute