Wer vor mehr als zehn Jahren in einem Krankenhaus lag, durfte nicht damit rechnen, an einem Freitag, sondern frühestens am darauffolgenden Montag entlassen zu werden. Die Krankenhäuser bekamen ihr Geld nach der Zahl der Tage, die ein Patient bei ihnen verbrachte – und sie ließen sich gerne noch zwei Wochenendtage bezahlen, auch wenn therapeutisch kaum mehr etwas geschah. Die Krankenhaustage in Deutschland waren üppig bemessen, und die Politik reagierte.

Seit 2003 werden die Krankenhäuser nicht mehr nach Verweildauer, sondern nach Fallpauschalen entlohnt. Für eine bestimmte Diagnose und für bestimmte Behandlungen gibt es seither einen festgelegten Geldbetrag. Nun sind die Krankenhäuser nicht mehr an langen Liegezeiten interessiert, sondern an möglichst vielen Patienten und Prozeduren. Diese Entwicklung nimmt besorgniserregende Züge an.