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Keine höheren Fallpauschalen trotz erweiterter Leistungen

Unikliniken fürchten den Ruin

Düsseldorf - Bei ihnen landen die schwierigsten Fälle, auf ihnen lastet oft die letzte Hoffnung vieler Patienten. Doch geraten die sechs Universitätskliniken in NRW finanziell immer mehr in Bedrängnis.

Hilmar Riemenschneider

Auch das Uniklinikum Münster mahnt höhere Fallpauschalen zur Kostendeckung an.
Auch das Uniklinikum Münster mahnt höhere Fallpauschalen zur Kostendeckung an. Foto: Matthias Ahlke

„Wir leisten mehr, bekommen dafür aber genau so viel Geld wie alle anderen“, beschrieb Stefan Uhlig, Dekan der Uniklinik in Aachen, am Donnerstag die Lage. Von den Unikliniken werde erwartet, dass sie für seltene Krankheiten Experten bereithalten, rund um die Uhr eine Notfallversorgung bieten, langwierige und teure Behandlungen übernehmen, die Verbindung zu Forschung und Lehre garantieren. Trotzdem zahlten die Krankenkassen nur übliche Fallpauschalen.

Nur noch zwei Unikliniken in NRW bilanzierten 2013 eine schwarze Null, illustrierte Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor am Uniklinikum Münster, die Folge. Landesweit summierten sich die Verluste auf 40 Millionen Euro. Weil die Pauschalen nicht die Kosten der Behandlungen decken, schreibe die Poliklinik am UKM jährlich acht Millionen Euro Verlust. Als mustergültig lobte Hoppenheit das niederländische Modell, wo 25 Prozent Zuschlag auf universitäre Leistungen gezahlt werden.

Zugleich pochte der UKM-Direktor auf höhere Landesmittel für dringende Investitionen. Das jährliche Landesbugdet von 180 Millionen reiche angesichts veralteter Infrastrukturen nicht aus. Er forderte ein mehrjähriges Sonderprogramm, das jedes Jahr weitere 100 Millionen Euro bereitstellt.

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