Friesoythe - Erfreuliche Botschaft für die Mitarbeiter des Friesoyther St.-Marien-Hospitals: Geschäftsführer Bernd Wessels konnte „eine schwarze Null“ mitteilen – und zwar über alle Bereiche des Krankenhauses hinweg. Noch erfreulicher: In diesem Jahr kann auch das Weihnachtsgeld gezahlt werden. Bernd Wessels: „Wir können unseren tariflichen Verpflichtungen in allen Bereichen nachkommen.“ In den vergangenen beiden Jahren hatten die Mitarbeiter auf Teile ihres Weihnachtsgeldes verzichten müssen. Auch angestellte Ärzte hatten tarifliche Einmalzahlungen nicht erhalten.
Das Krankenhaus hat einen Umsatz von rund 27 Millionen Euro gemacht. Dem stünden aber auch Kosten in etwa gleicher Höhe entgegen, so der Geschäftsführer. „Einen Puffer haben wir nicht.“
Wessels betonte im Gespräch mit der NWZ ausdrücklich, dass dieses gute Ergebnis ein Verdienst aller Mitarbeiter sei. Das lasse sich auch am guten Arbeitsklima ablesen. Viel Wert werde auf den Abbau von Überstunden gelegt – in anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens ein großes Thema.
Die Spezialisierung der Klinik in den Bereiche Geriatrie, Orthopädie und Adipositas-Chirurgie habe sich als guter Weg erwiesen. Alleine bis zum Ende des Jahres wird das Krankenhaus rund 300 Patienten mit krankhafter Adipositas (Fettleibigkeit) operiert haben. „In diesem Bereich spielen wir Champions-League“, so Bernd Wessels. In Deutschland gebe es nur wenige Kliniken, die auf ähnliche Zahlen kommen.
Die nächsten Sorgenfalten zeigen sich aber bereits auf der Stirn des Geschäftsführers. Denn durch die gestiegenen Operationszahlen etwa im Bereich Adipositas muss das Hospital auch einen höheren so genannten Mehrleistungsabschlag zahlen, also eine Art Rabatt für Leistungen, die Krankenhäuser im Vergleich zum Vorjahr zusätzlich vereinbart haben. Nunmehr gilt der Mehrleistungsabschlag statt bisher für ein Jahr für drei Jahre, unter dem Strich für das Krankenhaus eine Mehrbelastung von rund 300 000 Euro. Bernd Wessels: „Ich bin darüber ziemlich verärgert. Wir tun aber unser Bestes, dass wir das hinbekommen.“ Nur zum derzeitigen Zeitpunkt die Hand dafür ins Feuer legen, dass im kommenden Jahr auch die schwarze Null steht, das möchte der Hospital-Chef dann doch nicht.
Auf gutem Niveau bewegen sich die Geburtenzahlen. Aktuell haben 373 Kinder in diesem Jahr das Licht der Welt erblickt. Mehr als 400 würden es noch werden, ist Bernd Wessels zuversichtlich. 2013 waren es etwas mehr.
