Remscheid Klinik-Ranking — Sana erhält nur Note 3

Remscheid · Krankenkassen befragten Patienten zu ihrer Zufriedenheit nach einem Klinik-Aufenthalt. Beim Sana-Klinikum führte eine eigene Befragung zur Note "2 plus".

 Das Sana-Klinikum an der Burger Straße hat in einer Patientenbefragung der AOK erneut schlecht abgeschnitten. Die Ergebnisse einer eigenen Befragung des Krankenhauseszeigen ein anderes Bild.

Das Sana-Klinikum an der Burger Straße hat in einer Patientenbefragung der AOK erneut schlecht abgeschnitten. Die Ergebnisse einer eigenen Befragung des Krankenhauseszeigen ein anderes Bild.

Foto: Hertgen, Nico

Wer "unters Messer muss", möchte natürlich das beste Krankenhaus, die besten Ärzte und die beste Versorgung finden. Mundpropaganda ist eine Quelle. Aber auch ein jährlich erscheinendes Ranking soll Patienten bei der Auswahl der Klinik helfen, es soll Transparenz schaffen, so ein AOK-Sprecher. Jetzt liegen Ergebnisse von Patientenbefragungen von Mitte 2013 bis Mitte 2014 vor.

Fazit für Remscheid: Während die Fabricius-Klinik, die allerdings ein Fachkrankenhaus ist, zu den drei besten Kliniken in Nordrhein-Westfalen zählt, rangiert das Sana-Klinikum auf dem letzten Platz: Nur 62 Prozent würden es weiterempfehlen — 94 Prozent sind es bei den Spitzenreitern. "Die Weiterempfehlungsquote der AOK-Befragung können wir uns nur damit erklären, dass das Zahlenmaterial der AOK aus dem Vorjahr besteht", reagiert die Sprecherin von Sana auf das Urteil und verweist auf eigene, aktuellere Befragungsergebnisse von Sana.

Die Ranking-Ergebnisse basieren auf Befragungen von gesetzlich versicherten Patienten nach stationärem Krankenhausaufenthalt, die die Krankenkassen AOK, Barmer GEK und hkk in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung vornahmen.

Verschiedene Bereiche wurden abgefragt, die die Zufriedenheitsquote bilden. Die wichtigste Komponente ist dabei die Frage, ob man als Patient das Klinikum weiterempfehlen würde. Bei Sana waren es 62 Prozent, was der Schulnote befriedigend entspricht. Darüber hinaus ging es um die Bereiche ärztliche Versorgung (73 Prozent), pflegerische Betreuung (70 Prozent) sowie Organisation und Service (65 Prozent) — die Note "gut" erreicht das Sana-Klinikum demnach gar nicht. 873 Antworten liegen dieser Einstufung zugrunde.

Weil Sana bereits bei dem vorangegangenen Ranking schlecht abgeschnitten hatte, habe man im Spätherbst 2013 mit Patientenbefragungen begonnen, teilt das Klinikum an der Burger Straße mit. Der Fragebogen beinhalte die gleichen Fragen wie der der Krankenkassen. Sie würden wöchentlich ausgewertet.

Das allgemeine Fazit für die Zeitspanne 21. Oktober bis 2. November fällt demnach positiv aus, eine "2 plus" würde auf dem Zeugnis stehen: Gesamtzufriedenheit 89 Prozent, Ärztliche Betreuung 95, pflegerische Betreuung 93, Organisation und Service 85 und Gesamtzufriedenheit 89. Geantwortet haben 6006 Patienten.

Die gute Werte führt Sana auf umfangreiche Maßnahmen zurück wie: Die Organisation im Haus wurde optimiert und die Abstimmung zwischen den Fachabteilungen verbessert. Ein Schulungsprogramm wurde aufgelegt mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit und Freundlichkeit in den Klinikalltag zu bringen. Patientenkomfort und Serviceleistungen seien deutlich erhöht worden.

Ein Großteil der Stationen werde renoviert, in einigen sei dies bereits erfolgt. Sie wurden mit modernen technischen Möglichkeiten ausgestattet (Internetzugang ist an fast jedem Bett möglich). Auch Maßnahmen zur Verbesserung von Sauberkeit und Ordnung konnten realisiert werden, so Sana. Außerdem wurde die Notaufnahme reorganisiert, die Personaleinsatzplanung sei dort verbessert worden.

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