Offenbacher Notfallzentrum :
Keine Wartezeit bei Lebensgefahr

Von Christoph Borgans, Offenbach
Lesezeit: 2 Min.
Hier werden Leben gerettet: Auch der Schockraum der Notaufnahme wurde neu hergerichtet.
Das Sana-Klinikum in Offenbach hat seine Notaufnahme umgebaut und vergrößert. Denn immer mehr Patienten gehen direkt ins Krankenhaus statt in Arztpraxen.

Das Sana-Klinikum in Offenbach hat seine Notaufnahme erweitert. Der Umbau der Räume und die Umstrukturierung der Abläufe waren laut Geschäftsführer Sascha John notwendig geworden, weil die Zahl der Notfallpatienten in den vergangenen Jahren unerwartet stark gestiegen ist. Während 2010 noch 38.000 Patienten im Jahr in die Notaufnahme kamen, sind es mittlerweile 50.000.

Ein Grund dafür sei, dass immer mehr Patienten direkt ins Krankenhaus kämen, um sich behandeln zu lassen, anstatt niedergelassene Ärzte aufzusuchen, sagte John. In der neuen Notaufnahme wurden daher die Patientenströme geteilt: Während der Rettungsdienst wie bisher mit dem Krankenwagen oder Hubschrauber Patienten zur Ost-Seite der Notaufnahme bringt, melden sich Patienten, die selbständig in die Notaufnahme kommen, nun auf der anderen Seite.

Monitor zeigt Zahl der wartenden Patienten an

Dort werden sie von einem Team aus einem Arzt und einer Pflegekraft untersucht und nach Dringlichkeit beurteilt. Erst danach werden ihre Daten aufgenommen. „Nichtakute Patienten können wir so innerhalb kürzester Zeit wieder entlassen“, sagt Daniel Kiefl, der Chefarzt der Interdisziplinären Notfallmedizin. Für besonders dringliche Notfälle hingegen entfalle die Wartezeit.

Die Patienten würden im Wartebereich über einen Monitor informiert, wie viele Menschen derzeit behandelt werden, wie viele warten und ob sich die Wartezeit durch einen Notfall verzögert. Mit drei zusätzlichen Untersuchungskabinen könnte man in Stoßzeiten flexibel reagieren.

Der Umbau, der innerhalb der vergangenen drei Monate während des laufenden Betriebs erfolgte, hat die Klinik nach eigenen Angaben rund 400.000 Euro gekostet. Wie in allen Krankenhäusern, werfe die Notaufnahme keinen Gewinn ab, sagte John. Da man rund um die Uhr Ausrüstung und Personal für jede Art von Notfall bereithalten müsse, entstünden hohe Kosten. Das jährliche Defizit liegt laut John im siebenstelligen Bereich.