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Krankenhäuser in NRW planen eine Hygiene-Offensive

Krankenhäuser in NRW planen eine Hygiene-Offensive

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- Aktion Saubere Hände - im Klinikum in Duisburg Foto: Stephan Eickershoff / Funke Foto Services
Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen will mehr Hygiene in die Kliniken des Landes bringen. Darauf zielt die Initiative „Gemeinsam Gesundheit schützen“.

Essen. 

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) will mehr Hygiene in die Kliniken des Landes bringen. Darauf zielt die Initiative „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime – Keine Chance für multiresistente Erreger.“ In einem Rundschreiben an die 370 Krankenhäuser in NRW bittet KGNW-Geschäftsführer Matthias Blum die mehr als 250.000 Klinikbeschäftigten um Unterstützung.

Der Verband macht keinen Hehl daraus, dass er unter Druck steht. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sehe in Krankenhausinfektionen „ein besonders ernst zu nehmendes Problem für die Patientensicherheit“, schreibt Blum. Gröhe lege Wert auf mehr Qualität bei Pflege und Hygiene. Die Kliniken müssten nun zeigen, dass sie „das Problem der Hygiene“ aktiv angehen, fordert der KGNW-Chef. Es gehe auch darum, „das Image der Krankenhäuser zu verbessern“.

2015 soll die Hygiene-Offensive anlaufen

Dazu sei Geld nötig. „Höhere Standards und mehr Qualität“ führten „zu einem höheren Investitionsbedarf“. Deshalb müsse „das Thema Hygiene mit der finanziellen Ausstattung von Krankenhäusern indirekt verknüpfen werden“.

2015 soll die Hygiene-Offensive anlaufen. Angelegt ist sie als Werbeaktion: Kliniken werden mit Plakaten, Broschüren, Aufklebern und Fußbodengrafiken ausgestattet. Eine Wanderausstellung, eine Internetseite, Anzeigen und offene Hygiene-Sprechstunden im Lokalradio sollen Aufmerksamkeit ziehen.

Klinikpersonal, Patienten, Besucher und Politik sollen Hygiene als „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ begreifen. „Ein gemeinsames Handeln“ sei „unabdingbar“, sagt die Krankenhausgesellschaft. „Die ersten Signale aus der Landesregierung“ diesbezüglich ließen hoffen.

Recherchen der Funke-Mediengruppe, der Zeit und des Recherchebüros Correctiv hatten schwere Hygienemängel in NRW-Kliniken offengelegt. Nach Keiminfektionen von Patienten war es zu dramatischen Schicksalen und Todesfällen gekommen.