Hannover/Oldenburg - Trotz der milliardenschweren Hilfspakete der Bundesregierung rechnen zwei Drittel der niedersächsischen Kliniken für 2014 und 2015 mit schlechten Betriebsergebnissen. 66 Prozent der Krankenhäuser erwarteten Ergebnisse, die nicht zukunftsfähig seien, rund 40 Prozent würden 2014 gar mit einem negativen Betriebsergebnis beenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) zur wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser im Land.

„Die aktuellen Ergebnisse belegen, dass es für nur rund ein Drittel der Krankenhäuser in Niedersachsen möglich ist, Überschüsse zu erwirtschaften , sagte der NKG-Vorsitzende Dr. Gerhard Tepe im Gespräch mit der NWZ . Klinik-Fusionen wie jetzt zum 1. Januar in Delmenhorst bezeichnete Tepe als mögliche Lösung der Misere. „Grundsätzlich sind unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit bis hin zu Fusionen von Kliniken der richtige Weg“, betonte Tepe, der auch Direktor des Landes-Caritasverbandes für Oldenburg ist.

Als schwierig, aber nicht existenzbedrohend bewertete Geschäftsführer Dr. Dirk Tenzer die finanzielle Situation des Klinikums Oldenburg. Das Klinikum erwirtschafte leichte Überschüsse, was jedes Jahr ein Kraftakt sei. „Große Sprünge sind nicht möglich, und vor allem Investitionen in Innovationen werden immer schwieriger“, erklärte Tenzer auf NWZ -Nachfrage.