Zweibrücken Evangelisches Krankenhaus: Erneuerung soll im Juni 2017 beginnen

Der Landesverein für Innere Mission rechtfertigt die Neuausrichtung seines Hospitals in Zweibrücken als notwendig. Ohne Änderungen „wäre die Situation richtig explodiert“. Zugleich legt der Träger erstmals einen Zeitplan für die Modernisierung des Hauses vor.

Das Evangelische Krankenhaus befand sich vor zwei Jahren in einer kritischen Situation. Dies räumt der Eigentümer jetzt ein. In einem Papier, das er der RHEINPFALZ überreichte, fasst Vorstandssprecher Rainer Wettreck die Situation zum Jahresbeginn 2013 zusammen. Damals löste Wettreck seinen Vorgänger Rolf Freudenberg ab. Wettreck schreibt, der Landesverein habe das Jahr 2012 mit einem Minus von 1,7 Millionen Euro abgeschlossen. Die Situation sei so gekennzeichnet gewesen: „hoher Investstau, hoher Ergebniseinbruch und Bankenthemen“. Speziell die Klinik Zweibrücken sei „ein wenig modernisiertes Krankenhaus mit zurückgehender Wettbewerbsfähigkeit in schwieriger strategischer Situation“ und „mit nicht genügend medizinisch profilierten stationären Abteilungen“ gewesen, „die defizitär waren oder nicht genügend Beitrag brachten“, so Wettreck. Hätte der Landesverein nicht gegengesteuert, dann „wäre die Situation in ein bis zwei Jahren richtig explodiert“, heißt es in Wettrecks Papier. Zudem: „Der Landesverein hätte ein Jahr später die Gehälter nicht mehr zahlen können.“ Er habe bei seinem Amtsantritt zwei Möglichkeiten gehabt. Entweder alles „mit leichten Anpassungsmaßnahmen weiterlaufen lassen“, wobei der Verlust aber gestiegen wäre und die Investitionen verschoben worden wären. Folglich habe er sich für die zweite Alternative entschieden, die er „eingreifende Konsolidierung und Profilierung über strategische Kooperation“ nennt. In Wettrecks Darstellung bedeutete dies, dass er die Personalkosten auf allen Ebenen, auch bei den Chefärzten, senken musste, dass er „einschneidende personelle Maßnahmen in allen Funktionen und Ebenen“ ergreifen musste und dass er eine „Profilierung gegebenenfalls über neue Chefärzte und Kooperationen“ anstreben musste. Der gewählte Weg sei „ein schmerzhafter, aber mit Zukunft“. Er sei nur möglich „in großer Gemeinsamkeit der Führungs- und Mitarbeiterebenen des Landesvereins“. Wettreck schreibt, dass der gewählte Weg „mit möglichen zwischenzeitlichen Ergebnisbelastungen (Dellen)“ einhergehe, auch mit „Widerständen, Interessenkonflikten im Innen- und Außenverhältnis“. Ziel sei aber, das Krankenhaus in diesem und im nächsten Jahr neu auszurichten und „neue, nachhaltige Strukturen“ aufzubauen. Die ab 1. Januar vereinbarte Zusammenarbeit mit der Uniklinik Homburg sei ein Schritt zu „mehr Qualität und Effizienz“. Gemeinsam werde man den Patienten „abgestufte Angebote“ machen. Das Evangelische Krankenhaus bemühe sich weiterhin auch um eine Kooperation mit dem Katholischen Krankenhaus, denn Wettbewerb sei ruinös und gehe „zu Lasten der Patienten“. Leider, so das Evangelische Krankenhaus, habe das Katholische die Verhandlungen im August vergangenen Jahres abgebrochen (was dieses allerdings bestreitet) und im Oktober eine Kooperation mit einem Krankenhaus in Völklingen aufgenommen. Im November habe das Evangelische dem Katholischen erneut ein Gespräch angeboten, woraufhin das Katholische die Kooperation im Dezember abgesagt habe. Wettreck will die finanzielle Gesundung und die Neuausrichtung des Evangelischen Krankenhauses fortsetzen, indem das Haus die Zusammenarbeit mit der Uniklinik Homburg vertieft, sein Versorgungsprofil schärft und das Gesprächsangebot an das Katholische aufrecht erhält, Ziel könne ein Krankenhausverbund Zweibrücken sein. Zugleich will Wettreck die bauliche Modernisierung des Hauses angehen. Hierfür legte er einen Zeitplan vor .

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