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Bremisch-niedersächsische Kabinettssitzung Gemeinsame Klinik-Planung ist in Arbeit

Die Landesregierungen von Niedersachsen und Bremen erwarten vom Bund mehr Hilfe für die Häfen und Verkehrsanschlüsse. Auch Offshore-Windenergie und Krankenhausplanung waren beim Treffen von Stephan Weil und Jens Böhrnsen ein Thema.
10.02.2015, 16:02 Uhr
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Gemeinsame Klinik-Planung ist in Arbeit
Von Wigbert Gerling

„Das hat es Jahrzehnte nicht gegeben.“ Dieser Satz fiel am Dienstag nach der gemeinsamen Kabinettssitzung von Bremen und Niedersachsen in der Hansestadt. Er stammte von Ministerpräsident Stephan Weil aus Hannover und bezog sich auf die Arbeit an einer Krankenhausplanung für Bremen und das Umland. Sein Bremer Amtskollege Jens Böhrnsen erinnerte an einen aktuellen Fall, als eine Schwangere mehrere Adressen ansteuern musste, bis sie von einer Entbindungsklinik aufgenommen wurde: „Das darf nicht passieren.“

Treffpunkt für den bremisch-niedersächsischen Meinungsaustausch auf höchster politischer Ebene war das Rathaus. Zu den Themen gehörte neben dem Ausbau der Windenergie und der Verbesserung des Schienenverkehrs zugunsten der Häfen auch die Klinikversorgung. Hausherr Jens Böhrnsen warb ebenso wie Stephan Weil für eine engere Verzahnung der Angebote auf diesem Feld: „Wir brauchen eine Versorgungsstruktur, die so ist, dass jeder das findet, was er braucht.“ Eine „Odyssee“, wie sie jüngst von einer Schwangeren in Bremen berichtet worden sei, müsse ausgeschlossen sein. Ziel müsse eine abgestimmte Patientenversorgung sein – beispielsweise unter Einschluss von Einrichtungen in Delmenhorst und Achim.

Der sozialdemokratische Abgeordnete und Gesundheitspolitiker Winfried Brumma setzte sich zum Besuch von Stephan Weil bei Jens Böhrnsen ebenfalls dafür ein, dass die Zusammenarbeit beider Länder in der Krankenhausversorgung verbessert wird. Dies gelte besonders für die Geburtshilfe. „Wir brauchen dringend eine gemeinsame Krankenhausplanung,“ betonte er. Hamburg und Schleswig-Holstein seien einen Schritt weiter: „Daran sollten sich Bremen und Niedersachsen ein Beispiel nehmen,“ so Winfried Brumma. Die beiden Regierungschefs der Nachbarländer betonten nach ihrer gemeinsamen Kabinettssitzung am Dienstag im Rathaus die Qualität der Beziehungen. Sie seien, so bilanzierte Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen, so gut, wie sie besser nicht sein könnten. Stephan Weil aus der Regierungszentrale in Hannover bestätigte diese Einschätzung: Bremen werde geografisch von seinem Nachbarn „freundschaftlich umarmt“ – und sei als Oberzentrum für niedersächsische Gebiete von Bedeutung.

Böhrnsen richtete den Blick auf den Bund, der eine Energiewende eingeleitet habe, bei der die beiden Bundesländer eine Rolle spielten. Er verwies darauf, dass in Bremerhaven für den Aufbau und die Versorgung von Windanlagen auf hoher See eine Hafenanlage gebaut wird. Der Bund, so der Bürgermeister, müsse „eine finanzielle Unterstützung etwa für die mit der Energiewende verbundenen Hafen-Infrastrukturprojekte“ gewähren. Stephan Weil betonte, die beiden norddeutschen Länder hätten hier „ausgeprägte gemeinsame Interessen“.

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