Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Stellen-Abbau im Bremer Klinikum Ost Psychiatrie-Station wird geschlossen

Stichtag ist der 15. März: In gut einem Monat schließt die Station 3a im Klinikum Bremen-Ost, damit werden 20 vollstationäre Betten im Bereich der Psychiatrie abgebaut.
12.02.2015, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
Zur Merkliste
Psychiatrie-Station wird geschlossen
Von Sabine Doll

Stichtag ist der 15. März: In gut einem Monat schließt die Station 3a im Klinikum Bremen-Ost, damit werden 20 vollstationäre Betten im Bereich der Psychiatrie abgebaut.

„Hintergrund ist, dass die ambulante Betreuung ausgebaut werden soll“, sagt Karen Matiszick, Sprecherin des kommunalen Klinikverbunds Gesundheit Nord (Geno). Konkret soll eine Akut-Tagesklinik aufgebaut werden. Tagsüber kommen die Patienten in die Klinik, nehmen dort an den therapeutischen Maßnahmen teil, zum Schlafen kehren sie zurück nach Hause. Nach wie vor gibt es laut der Geno-Sprecherin auch stationäre Betten für die Versorgung dieser Patienten.

„Grundsätzlich unterstützen wir die ambulante Erweiterung, das alles soll aber mit weniger Personal geschehen“, erklärt der Betriebsratsvorsitzende des Klinikums Ost, Markus Rohdenburg. Zehn Vollzeitstellen sollen abgebaut werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben, sondern vakante und künftig frei werdende Stellen nicht mehr besetzt werden. Mit der Schließung der Station sei darüber hinaus eine Neuverteilung der Patienten auf andere Stationen verbunden, was auch dort zu einer Arbeitsverdichtung führe, so Rohdenburg.

Mitarbeiter und Betriebsrat fühlen sich überrumpelt: „Kurz vor Weihnachten hat die Geno-Geschäftsführung über die Pläne informiert, in vier Wochen wird nun die Station geschlossen“, sagt Rohdenburg. In der Belegschaft herrschten Unsicherheit und Unmut über Personalabbau, Umstrukturierung und das Tempo, in dem die Bereiche neu organisiert werden müssten. „Bislang ist niemandem klar, wie das funktionieren soll. Wieder einmal wird erst gespart und dann überlegt“, schreibt der Betriebsrat in einem Infoblatt. „Nach unserem Stand sollte das Konzept erst bis Ende des Jahres umgesetzt werden“, so Rohdenburg.

Solche Prozesse machten nur Sinn, wenn sie vor dem Personal- und Bettenabbau geändert würden. Pflegekräfte der Station 3a müssten jetzt auf die Schnelle freie Stellen in anderen Bereichen finden. Zudem sei es noch nicht lange her, dass Geno-Geschäftsführerin Jutta Dernedde in einer Mitarbeiterversammlung zugesagt habe, dass es im sogenannten weißen Bereich zu keinem weiteren Stellenabbau kommen werde, so der Betriebsrat.

Grund für das Tempo ist aus Sicht des Betriebsratsvorsitzenden, dass die Krankenkassen einen Abbau von 20 vollstationären Betten im Bereich der Psychiatrie forderten sowie der Wirtschaftsplan 2015 der Geno, dessen Einsparvorgaben erfüllt werden müssten.

Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+! Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)