Krankenhaus in Eitorf Chancen für eine Rettung sind kräftig gestiegen

EITORF · Die Chancen, dass das insolvente Eitorfer Krankenhaus erhalten bleibt, sind kräftig gestiegen. Nach langen und zähen Verhandlungen haben sich die Krankenkassen und das in finanzielle Nöte geratene St. Franziskus-Krankenhaus geeinigt und auf einen sogenannten Sicherstellungszuschlag verständigt.

Das bestätigte gestern der Eigenverwalter des Hospitals, Geschäftsführer Andreas Schleicher. "Es ist richtig, wir haben uns verglichen", sagte Schleicher am Abend auf Anfrage. Über die Höhe des Zuschlags wolle und könne er aber noch nichts sagen. "Diesem Vergleich muss die Gläubigerversammlung noch zustimmen." Die kommt am 17. März zusammen.

Das Ergebnis der Verhandlungen in Düsseldorf stimmt Schleicher indes optimistisch. Er gehe davon aus, dass sich die Gläubiger überzeugen lassen. Er sehe eine gute Chance, dass das Hospital mit dem Vergleich zurechtkomme und zumindest für die kommenden zwei Jahre gerettet sei. "Wenn sich die Belegungszahl weiter stabilisiert und keine ganz großen Stricke reißen", so Schleicher. Geeinigt habe man sich auch auf das Budget 2014 und 2015.

Zum Jahresende 2013 hatte das Krankenhaus, das von der Deutschen Klinik Union betrieben wird, aus finanziellen Gründen die Geburtshilfeabteilung geschlossen, was zu großen Protesten an der oberen Sieg geführt hatte. Die spezifischen Ausgaben für die etwa 180 Geburten im Jahr überstiegen die Einnahmen. Um das Hospital zu retten, hatte die Geschäftsführung bei der Bezirksregierung in Köln um Unterstützung geworben.

Ein entsprechender Antrag zur Genehmigung eines Sicherstellungszuschlages wurde im August 2014 genehmigt. Der Zuschlag umfasst allerdings nur die Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie. Die Abteilungen Augen, Hals, Nasen, Ohren und Gynäkologie/Geburtshilfe müssten sich demnach selbst tragen. Weil das wirtschaftlich nicht darstellbar ist, wurden die entsprechenden Abteilungen geschlossen.

Bei einer kompletten Schließung des Krankenhauses wären rund 200 Mitarbeiter ohne Arbeit. Es würde aber auch einen Einschnitt in die Gesundheitsversorgung der Region bedeuten. Neben den stationären Patienten werden pro Nacht rund 20 Notfälle behandelt, an Wochenenden 50 ambulante Fälle. Per Rettungswagen werden jeden Tag bis zu zehn Patienten versorgt. Daneben bildet das Krankenhaus Alten- und Krankenpfleger, Sanitäter und Assistenzärzte aus.

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