"Karten auf den Tisch, Probleme abstellen" - Region braucht es

20.02.15 - Die Luft im Herz-Jesu-Krankenhaus wird immer dünner - und das belastet die gesamte Region. Die Frage aller Fragen: Was ist mit Professor Dr. Hermann-Joachim Glaser, dem Chefarzt der Inneren Medizin, dem langjährigen Ärztlichen Direktor, dem Gesicht des Krankenhauses, Mr. Herz-Jesu? Die Chefetage mauert seit 14 Tagen, ist nicht erreichbar. Krisenbewältigung sieht anders aus.

Die Zustände im "Haus mit Herz" sind katastrophal: Notfall-Patienten würden abgelehnt, auf Stationen scheint es keine regelmäßigen Visiten zu geben. Kann das Krankenhaus seinem Versorgungsauftrag noch nachkommen? Wissen die Behörden wirklich, was dort vorgeht? Der interne Krieg um Macht geht auf das Konto der Patienten.

Mit Kommunikation will die Geschäftsleitung absolut nichts zu tun haben. Stattdessen wird der Öffentlichkeit die Botschaft verkauft, es sei alles in Ordnung. Können die Patienten der medizinischen Kompetenz des Hauses noch trauen? Es wird Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen und die Probleme sofort abzustellen.

Die Region braucht das Herz-Jesu-Krankenhaus. Es ist eine feste Säule in der Gesundheitsversorgung und wichtiger Partner von Hausärzten, dem Rettungsdienst und auch den benachbarten Kliniken. Wie kann es sein, dass die Alleingänge der Geschäftsführung diese langjährige Partnerschaft gefährden? Es sollte eher anders sein, denn in Zukunft wird regionale Kooperation zwischen Krankenhäusern noch viel wichtiger. Für Fulda heißt die langfristige Lösung: Fusion von Klinikum und Herz-Jesu - und dabei sind solche Strukturprobleme ein absolutes No-Go. (Christian P. Stadtfeld). +++