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Wesermarsch-Klinik Klinik-Mitarbeiter weiter in großer Sorge

Horst Lohe

Nordenham/Berlin/Bonn/Bad Neustadt - Trotz der Kartellfreigabe wird mindestens bis Ende nächster Woche – wahrscheinlich noch etwas länger – unklar bleiben, was der Krankenhaus-Konzern Helios (Berlin) als neuer Betreiber der Wesermarsch-Klinik in Nordenham mit dem Klinik-Standort Nordenham vorhat.

Denn sowohl Helios als auch der bisherige Eigentümer, die Rhön-Klinikum AG, verweisen darauf, dass die vom Kartellamt freigegebene Transaktion durch Zahlung des Kaufpreises und Übertragung der Gesellschaftsanteile erst noch vollzogen werden muss. Das soll bis Ende Februar geschehen.

Fragen unbeantwortet

Bis dahin bleiben also Fragen wie diese unbeantwortet: Strebt Helios eine Fusion des Nordenhamer Krankenhauses mit der Braker Klinik an? Will Helios den im Juni 2013 vorläufig im Rohbau stillgelegten Bau eines neuen Krankenhauses in Esenshamm fortführen? Oder aber will Helios den Standort Nordenham mittelfristig ganz abwickeln?

Auf diese und weitere Fragen der NWZ  antwortete Helios-Pressesprecherin Constanze von der Schulenburg Donnerstagnachmittag wörtlich so: „Wir können und dürfen vor Abschluss der Transaktion keine Stellung zu Kliniken der Rhön Klinikum AG nehmen. Wir wissen natürlich, dass dieses Thema viele Menschen in der Wesermarsch bewegt. Deshalb wird die Geschäftsführung der Helios-Region Nord-West nach Abschluss der Transaktion die Gespräche aufnehmen, die Situation prüfen und bewerten.“

Achim Struchholz, Sprecher des Rhön-Konzerns (Bad Neustadt an der Saale), teilte der NWZ  auf Nachfrage mit, für alle diese Fragen zum Standort Nordenham werde der neue Eigentümer Helios zuständig sein. Das Eigentum der Nordenhamer Klinik werde voraussichtlich Ende nächster Woche an Helios übergeben.


  Das Bundeskartellamt in Bonn hat am Donnerstag das Vorhaben der zum Fresenius-Konzern gehörenden Helios-Kliniken freigegeben, wonach Helios die Kontrolle erwirbt über insgesamt 40 Kliniken – darunter Nordenham – und 13 medizinische Versorgungszentren des Rhön-Konzerns.

  Damit entsteht der mit großem Abstand größte private Klinikkonzern in Deutschland mit mehr als 100 Krankenhäusern.

Wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken waren bereits drei Kliniken und zwei Versorgungszentren aus dem Übernahmepaket herausgenommen worden.

„Wir sind nach wie vor völlig im Ungewissen“, sagt Betriebsratsvorsitzender Wilfried Scherer. Die insgesamt 300 Mitarbeiter des Nordenhamer Krankenhauses seien unverändert in großer Sorge.

Die Kartellfreigabe für den Verkauf der Nordenhamer Klinik sei auch von den Mitarbeitern erwartet worden, so der Betriebsratsvorsitzende. „Nun müssen wir abwarten, was Helios mit uns vorhat.“

Initiative für Weiterbau

Die Bürgerinitiative „Die Wesermarsch-Klinik muss in Nordenham bleiben“ erwartet nach den Worten ihres 1. stellvertretenden Vorsitzenden Manfred Heinen, dass Helios den Rohbau in Esenshamm vollendet.

Über die Pläne von Helios könne zurzeit allerdings nur spekuliert werden, sagt Manfred Heinen. Die Kartellfreigabe komme auch für die Bürgerinitiative nicht überraschend, sondern sei erwartet worden.

Wie berichtet, hat die am 5. November gegründete Bürgerinitiative 10 801 Unterschriften für den Klinikbau in Esenshamm gesammelt und die Listen Anfang Februar an Helios-Chef Dr. Francesco De Meo geschickt.

Eine Antwort hat die Initiative bisher noch nicht erhalten.

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