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Kreisklinik

Ameos und SRH bieten um die Kreiskliniken

Sigmaringen / Lesedauer: 2 min

Vertreter beider Unternehmen stellen in Pfullendorf ihre Konzepte vor - Entscheidung fällt am 17. März
Veröffentlicht:25.02.2014, 21:30

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Die beiden Gesundheitskonzerne Ameos und SRH werben um eine Beteiligung an den Sigmaringer Kreiskliniken. Vertreter der beiden Unternehmen haben am Montagnachmittag vor Kreisräten und Gemeinderäten der Stadt Pfullendorf für ihre Konzepte geworben. Die beiden Gremien werden Mitte März darüber entscheiden, welcher Bieter den Zuschlag erhält. Betriebsbedingte Kündigungen sollen nicht erfolgen, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Nach Angaben der Kreisverwaltung wird der strategische Partner die Mehrheit von 51 Prozent an der Klinik-GmbH übernehmen. Der Landkreis Sigmaringen und der Spitalfonds Pfullendorf als bisherige Eigentümer streben aber eine Sperrminorität an, um sich selbst ein Mitspracherecht zu sichern.

In einer am Dienstagabend versandten Pressemitteilung ist von einem Vetorecht die Rede, das sich der Landkreis und die Stadt Pfullendorf im Hinblick auf strukturelle und strategische Entwicklungen sichern würden. Die bisherigen Gesellschafter stellen im Aufsichtsrat auch weiterhin den Vorsitzenden.

Die gemeinsame Sitzung von Kreistag und dem Pfullendorfer Gemeinderat erfolgte hinter verschlossenen Türen. Nach übereinstimmender Darstellung mehrerer Teilnehmer stellten Vertreter der beiden Unternehmen ihre Konzepte vor. Vertreter der Aktiva Unternehmensberatung (Köln) und der Menold Bezler Rechtsanwälte (Stuttgart), die das Bieterverfahren seit über einem Jahr begleiten, gaben Einschätzungen zu den Konzepten ab.

Beide Bieter wollen alle drei Krankenhäuser in Bad Saulgau, Pfullendorf und Sigmaringen erhalten. Eine Standortgarantie wird in der Mitteilung des Landratsamts jedoch nicht gegeben. „Beide Bewerber gehen von einer zusätzlichen Stärkung und Aufwertung der drei Krankenhäuser aus“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Durch die geplanten Millionen-Investitionen sollen die Standorte in Sigmaringen und Bad Saulgau zukunftssicher gemacht werden. Da die bisherigen Gesellschafter diese Investitionen nicht alleine schultern können, wird nach einem Partner gesucht.

Ob es einen Favoriten gibt, dazu gibt es widersprüchliche Angaben. „Das ist noch offen“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied. Betrachtet man die Leistungsangebote der beiden Bieter, fallen Unterschiede auf. Die Schweizer Ameos-Gruppe ist in der Psychiatrie und der Pflege spezialisiert. SRH betreibt klassische Krankenhäuser. Wohl vor diesem Hintergrund gibt es Kreisräte, die für SRH plädieren. Auch Klinik-Geschäftsführer Willi Römpp hatte SRH schon zu Beginn des Bieterverfahrens ins Spiel gebracht. Am Dienstag wollte er sich jedoch nicht äußern. Er verwies an den Landrat, der Aufsichtsratsvorsitzender ist: „Zwei professionelle Anbieter haben gute und zukunftsfähige Angebote abgegeben“, ließ Dirk Gaerte verlautbaren.

Der weitere Fahrplan: Nun werden die Fraktionen des Kreistags die Konzepte beraten. Die Sitzung der CDU-Fraktion ist für Freitag, 7. März, angesetzt. In einer öffentlichen Sitzung soll der Kreistag am 17. März beraten und beschließen. Für den darauffolgenden Tag sind an den drei Krankenhausstandorten Betriebsversammlungen geplant.