Verwaltungsrat
Wird Carlo Conti neuer Baselbieter Spital-Präsident?

Dem Kantonsspital fehlt es an Know-how - eine Lösung findet sich im Nachbarkanton. Der abtretende Basler Gesundheitsdirektor Carlo Conti wäre im Hinblick auf den frei werdenden Posten die Idealbesetzung.

Leif Simonsen
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Contis Know-how ist begehrt, seine Zukunft aber ist ungewiss.

Contis Know-how ist begehrt, seine Zukunft aber ist ungewiss.

Nicole Nars-Zimmer

Tipps sollte man ja skeptisch gegenüberstehen, wenn sie von der Konkurrenz kommen. Den folgenden sollten die Baselbieter aber ernst nehmen: Markus Sutter, Pressesprecher des Basler Felix-Platter-Spitals, bringt in einem Leserbrief in der «Basler Zeitung» einen klingenden Namen für den frei werdenden Posten des Kantonsspital-Verwaltungsratspräsidiums ins Spiel: Carlo Conti, Basler Gesundheitsdirektor. Auf die gleiche Idee ist der Münchensteiner alt SP-Landrat Bruno Krähenbühl gekommen, der seinen Leserbrief sowohl in der BaZ als auch in der bz platzierte. «Als noch amtierender Gesundheitsdirektor BS und Präsident der eidgenössischen Gesundheitsdirektorenkonferenz und Vizepräsident des Institutsrats der Swissmedic wäre Conti sicher die geeignete Persönlichkeit, um Schwung in unsere regionale Spitalpolitik zu bringen», schreibt Krähenbühl.

Was wie eine konzertierte Aktion aussieht, ist ohne Absprache zustande gekommen. Und doch fällt der Name Conti nicht zufällig. Seine Zeit als Politiker neigt sich dem Ende zu: Noch bis Ende Juli ist er als Regierungsrat tätig. Gleichzeitig ist der Baselbieter Regierungsrat auf der Suche nach einem kompetenten Mann an der Spitze des KSBL-Verwaltungsrats (VR). Der jetzige VR-Präsident ad interim, Werner Zimmerli, wird das Amt nur noch bis Ende April innehaben. Ende 2015 bestellt der Regierungsrat dann einen komplett neuen Verwaltungsrat.

Er hat noch kein offizielles Angebot

Markus Sutter bezeichnet seinen Vorschlag als spontane Idee ohne strategische Hintergedanken. «Für mich liegt es einfach auf der Hand: Carlo Conti ist 60 Jahre alt, noch voll im Saft und bringt das nötige Wissen mit. Er hat das Netzwerk und kennt das regionale wie auch das nationale Spitalwesen wie kaum ein anderer.» Seinen Leserbrief habe er seinem Vorgesetzten, Spitaldirektor Guido Speck vorgelegt – und dieser habe seine Idee gutgeheissen. Noch mehr: Der Präsident der Vereinigung Nordwestschweizer Spitäler erachtet Conti, der auch Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz ist, als «Mann, der sein Verhandlungsgeschick für die ganze Region einbringen kann.» Ein starker KSBL-Verwaltungsrat sei im Interesse aller Spitäler. «Konkurrenz belebt das Geschäft. Wichtig ist nur, dass wir Schwerpunktbildungen vornehmen. Wir müssen darauf achten, dass wir nicht zu viele der gleichen Disziplinen in der Region anbieten.»

Die Spekulationen wollen die Gesundheitsdirektoren der beiden Basel nicht kommentieren. Carlo Conti verweist darauf, dass seine Amtszeit in der Basler Regierung noch bis im Sommer dauere und Baselland schliesslich schon ab Mai einen neuen Mann für den vakanten Posten sucht. Und: «Was nach meinem Rücktritt Ende Juli kommt, ist noch in weiter Ferne. Das entscheide ich zu gegebener Zeit.» Ein offizielles Angebot aus dem Landkanton habe er auch nicht vorliegen, auch wenn die Regierungen nahe zusammenarbeiteten.

Thomas Weber, Baselbieter Gesundheitsdirektor, war für eine Stellungnahme am Montag nicht zu erreichen, Kantonsspital-Sprecherin Christine Frey wollte zur neu gehandelten Personalie ebenfalls nichts sagen.