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Landkreis übernimmt Oste-Med-Kliniken

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Wieder aufwärts gehen soll es mit dem Krankenhaus in Zeven nach der vollständigen Übernahme durch den Landkreis. ·
Wieder aufwärts gehen soll es mit dem Krankenhaus in Zeven nach der vollständigen Übernahme durch den Landkreis. · © Foto: zz

Rotenburg - Von Matthias Berger. Der Kreistag hat gestern grünes Licht für die vollständige Übernahme der Oste-Med-Kliniken in Zeven und Bremervörde gegeben. Damit ist der Weg frei für die Restrukturierung, um die Zukunft der defizitären Krankenhäuser zu sichern. Entsprechend zufrieden war Landrat Hermann Luttmann (CDU): „Das ist ein guter Tag für den Landkreis Rotenburg.“

Der Kreistagsbeschluss sieht vor, dass der Landkreis die Anteile der in München ansässigen Sana AG erwirbt, im Gegenzug verzichtet die Sana AG auf die von ihr gewährten Gesellschafterdarlehen. Die im Rahmen der Transaktion anfallenden Steuern und Vertragskosten übernehmen der Landkreis und die Oste-Med-Kliniken und Pflege GmbH.

„Jetzt gilt es, die Zukunft der Krankenhäuser zu sichern. Wir müssen uns um ein medizinisches Konzept kümmern“, erklärte Luttmann. Zunächst wird der Landkreis als alleiniger Gesellschafter daran arbeiten, eine finanzierbare Gesundheitsversorgung in Zeven und Bremervörde sicherzustellen. Ziel sei es, das Angebot möglichst umfassend aufrechtzuerhalten. „Dafür wird sich der Landkreis finanziell engagieren müssen“, betonte Luttmann mit Blick auf die negative Geschäftsbilanzen, die die Kliniken seit 2011 aufweisen. „Aber ich habe die Hoffnung, dass das nur übergangsweise ist.“

Nach einer solchen Übergangsphase soll dann ein „starker regionaler Partner“ mit ins Boot geholt werden. Im Gespräch sind das Diakonieklinikum Rotenburg, das Interesse am Zevener Krankenhaus bekundet hat, und die Elbe Kliniken Stade-Buxtehude, die sich am Krankenhaus Bremervörde beteiligen könnten. „Die Tendenz geht in diese Richtung“, bestätigte Luttmann im Kreistag.

Bremervördes Bürgermeister Erich Gajdzik (CDU) zeigte sich erleichtert über die Übernahme. „Das ist der richtige Weg. Die Krankenhäuser sind für unsere Region unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge und ein wirtschaftlicher Standortfaktor.“ Angesichts der Finanzierungsprobleme zahlreicher Krankenhäuser müsse die Bundespolitik jedoch die Fallpauschalen (Vergütung von medizinischen Leistungen pro Behandlungsfall, Anm. d. Red.) erhöhen, damit die Krankenhäuser im ländlichen Raum überlebensfähig seien. Auch sein Zevener Bürgermeisterkollege Hans-Joachim Jaap (CDU) verwies darauf, dass jede zweite Klinik rote Zahlen schreibe. Mit der Übernahme der Oste-Med-Klinik schaffe der Landkreis beste Voraussetzung für eine regionale Verbundstruktur. Dadurch könnten die Krankenhäuser von Synergieeffekten profitieren.

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