Delmenhorst. Am Freitag könnte die Ära Peter Stremmel am Klinikum Delmenhorst enden. Dann tagen Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung und entscheiden darüber, ob er weiter Geschäftsführer bleiben soll oder fristlos entlassen wird. Denn Stremmel hat einen Strafbefehl des Amtsgerichts Bremen erhalten und auch akzeptiert.
Es geht um eine Verurteilung wegen Betrugs in einem besonders schweren Fall: 289 Einzeltaten wurden ihm vorgeworfen und nun hat Peter Stremmel, gegen den seit September 2007 wegen Abrechnungsbetruges ermittelt wurde, eine zehnmonatige Freiheitsstrafe, ausgesetzt zu zwei Jahren auf Bewährung, sowie eine Geldstrafe in Höhe von 40 000 Euro erhalten. Damals war Stremmel noch kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums Links der Weser in Bremen und hatte demnach zusammen mit zwei Urologen in 289 Fällen die Krankenkassen betrogen, der finanzielle Schaden für die Kassen betrug laut Staatsanwaltschaft mehr als 820000 Euro.
Peter Stremmel war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Delmenhorst, Harald Groth, verwies auf die Sitzung des Gremiums am Freitag. „Danach werden wir uns erklären.“ Genauso hielt es Oberbürgermeister Patrick de La Lanne. Es scheint aber darauf hinauszulaufen, dass Stremmel mit Verweis auf Paragraf 626 Bürgerliches Gesetzbuch, der eine fristlose Kündigung aus wichtigem Grund ermöglicht, entlassen werden soll. Das ist auch die Empfehlung, die in einer Vorlage für den Aufsichtsrat ausgesprochen wird. Es wird außerdem über eine Sondersitzung des Verwaltungsausschusses des Rates nachgedacht, um bereits am Donnerstag politisches Benehmen darüber herzustellen, wie Aufsichtsrat und Gesellschaftversammlung am Freitag abstimmen sollen. Politisch unklar war gestern noch, wie es nach einer fristlosen Kündigung im Klinikum weitergehen soll. (cs)
Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Premium-Portal und am Donnerstag im DELMENHORSTER KURIER.
