Tönisvorst Krankenhaus startet mit neuer Leitung

Tönisvorst · Gestern stellten die Alexianer Professor Dr. Tobias Zekorn und Dr. Peter Mann als neue Chefärzte vor. Dritter im Bunde ist Dr. Andreas Leischker, Leiter der Geriatrie. Mit einer Feier wurde Dr. Erich Tizek in den Ruhestand verabschiedet.

 Von links: die neuen Chefärzte Dr. Peter Mann, Professor Dr. Tobias Zekorn, der scheidende Chefarzt Dr. Erich Tizek, Heidi Badakhschi-Thelen, Professor Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Michael Wilke und Andreas Schönleber.

Von links: die neuen Chefärzte Dr. Peter Mann, Professor Dr. Tobias Zekorn, der scheidende Chefarzt Dr. Erich Tizek, Heidi Badakhschi-Thelen, Professor Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Michael Wilke und Andreas Schönleber.

Foto: KAISER

Ohne ihn gäbe es diese Übergabe wahrscheinlich nicht. Gestern wurde Dr. Erich Tizek in den Ruhestand verabschiedet. Der 61-jährige Facharzt für Innere Medizin war seit fast 25 Jahren Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus St. Tönis und hatte dafür mitgekämpft, es am Leben zu erhalten. Er sieht seine neue Freiheit "sehr, sehr positiv" als eine Art Belohnung. Vielleicht werde er sich künftig in der Ärztekammer engagieren. Mit dem 1. April beginnt ein neues Kapitel: Dr. Andreas Leischker, Prof. Dr. Tobias Zekorn und Dr. Peter Mann bilden das neue medizinische Leitungsteam, das die Entwicklung des Krankenhauses für die Zukunft bestimmen wird.

Nachdem am vergangenen Mittwoch der Notartermin für die Verträge war, ist nun die Alexianer Krefeld GmbH nun auch ganz offiziell der neue Eigentümer des Krankenhauses an der Hospitalstraße. Regionalgeschäftsführer Michael Wilke betonte, dass die Probleme mit der Versorgungskasse für Beschäftigte und Stadt gelöst worden seien. Für die Pensionen könne die Stadt nicht mehr in Nachhaftung genommen werden. Mit dem Eigentümerwechsel sei im Tönisvorster Krankenhaus eine Veränderung angestoßen worden, die definitiv erforderlich war.

Eine neue Fachabteilung mit Ausstrahlungspotenzial auf die gesamte Region sei die Klinik für Orthopädie. In Krefeld verbleibt die Unfallchirurgie, die Orthopädie wird ausgegründet und nach Tönisvorst verlagert. Chefarzt ist Dr. Peter Mann. Der 55-jährige Orthopäde war vorher Chefarzt der Orthopädischen Chirurgie am St. Josefshospital in Krefeld-Uerdingen und Oberarzt am Kreiskrankenhaus Dormagen. Eine "richtige Orthopädie" gebe es im Kreisgebiet nur noch in Viersen. Manns Spezialgebiet ist der Gelenk-erhalt. Bis die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind, werden die Endoprothesen-Operationen noch im Krefelder Haus durchgeführt.

Das bisherige Herzstück des Tönisvorster Krankenhauses, die Innere Medizin, wird als Fachabteilung umbenannt in "Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie (Magen-Darm-Trakt) und Diabetologie." Damit sind auch die besonderen Spezialgebiete des neuen Chefarztes Professor Dr. Tobias Zekorn beschrieben. Der Norddeutsche kam 1998 an den Niederrhein, als Chefarzt leitete er die Innere am Uerdinger Josefshospital. Mit der Zunahme an Diabetes-Erkrankungen wird dieser neue Schwerpunkt dem Bedarf gerecht. Mit einem Oberarzt aus Krefeld, der fest in St. Tönis etabliert ist, wird auch die Kardiologie angeboten.

Seit der Gründung 1999 hat sich die Geriatrische Rehabilitation gut am Krankenhaus in Tönisvorst etabliert. Strategisch ist dieser Bereich ein wesentlicher Baustein in der altersmedizinischen Versorgung der Region. "Es gibt kein einziges neurologisches Bett im Kreis Viersen", betont Geschäftsführer Wilke. Bereits seit 1. Dezember leitet diesen Bereich Chefarzt Dr. Andreas Leischker. Er war seit 2007 Chefarzt der Geriatrie am Mariahilf in Krefeld. In dieser Zeit baute er das Angebot der geriatrischen Komplexbehandlung auf. Ebenfalls neu im Tönisvorster Krankenhaus ist die Pflegedienstleiterin Heidi Badakhschi-Thelen, vorher in Krefeld tätig.

Etwa anderthalb Millionen Euro werden die Alexianer in den Umbau der OP-Säle investieren. Nach der Übernahme wird der neue Eigentümer jetzt einen Bauantrag stellen. Die Alexianer hoffen auf eine schnelle Bearbeitung seitens der Stadt. Unabhängig davon gehen die Gespräche mit Bezirksregierung und Ministerium zum Krankenhausplan weiter. Da die Bettenkapazität von Willich wegfällt, sei im Kreis Viersen mit keinen weiteren Kapazitätskürzungen zu rechnen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort