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Gesundheit Zeichen stehen wieder auf Klinik-Fusion

Horst Lohe

Esenshamm - In die seit Monaten andauernde Hängepartie über die Zukunft des Klinik-Standortes Nordenham kommt Bewegung. Die Zeichen stehen klar auf Fusion. Das ist am Donnerstag bei einem Besuch von Jörg Röhmann, Staatssekretär im niedersächsischen Sozialministerium, deutlich geworden.

Die Zeiten, in denen zwei Krankenhäuser im Landkreis „vor sich hindümpeln“, müssten rasch beendet werden, sagte der Staatssekretär. Alle, die Verantwortung tragen, seien sich darin einig, dass eine Fusion kommen müsse. Auch die Helios-Klinikgruppe als neuer Eigentümer des Nordenhamer Krankenhauses sei fest davon überzeugt, dass ein hochwertiges Medizinangebot künftig nur an einem einzigen Standort möglich ist.

Die Fusionsgespräche zwischen dem Rhön-Konzern als damaligem Eigentümer des Nordenhamer Hauses und der katholischen Hospitalgesellschaft Jade-Weser als Träger der Braker Klinik seien im Herbst vergangenen Jahres nur wegen des von Rhön angestrebten Verkaufs abgebrochen worden. „Der Dialog wird wieder in Gang kommen“, so Jörg Röhmann während eines Pressegesprächs im Nordenhamer Rathaus.

Zunächst werden seinen Angaben zufolge die Hospitalgesellschaft und Helios alleine miteinander reden. Das Gespräch soll Ende dieses Monats stattfinden.

Regionalgespräche

Der Staatssekretär erinnerte daran, dass bereits bei den Regionalgesprächen im Juli und September alle Beteiligten – auch die Städte Brake und Nordenham und der Landkreis – Übereinkunft erzielt hätten. Demnach soll es aus wirtschaftlichen Gründen in Zukunft im Landkreis nur noch eine Klinik geben.

Die Entscheidung über den Standort liege bei den Trägern. Der Landkreis müsse einbezogen werden, weil er das Planungsrecht habe. „Wir werden moderieren und helfen und dazu beitragen, dass alle Argumente berücksichtigt werden“, sagte der Staatssekretär am Donnerstag.

Auf Nachfrage der NWZ bestätigte Jörg Röhmann, dass das Land bereit ist, bis zu 25 Millionen Euro Zuschüsse für eine zukunftsfähige Klinik zu bewilligen. Nicht immer sei aber das Teuerste auch das Beste. Nach seiner Einschätzung muss der Wert des Klinik-Rohbaus in Esenshamm in die Kalkulationen einbezogen werden, zumal dafür Steuergelder des Landkreises und der Stadt geflossen seien.

Sollte sich herausstellen, dass Weiterbau und Aufstockung in Esenshamm günstiger wären, die Träger aber trotzdem den Standort Brake als zukunftsfähiger einstufen, könnten sie nicht mit dem vollen Zuschuss rechnen.

Das Land wird nach Angaben des Staatssekretärs keine Zuschüsse mehr für Investitionen in die bestehende Struktur der Kliniken in Brake und Nordenham zahlen. Denn solche Zuschüsse müssten zukunftsweisend für einen Zeitraum von etwa 25 Jahren angelegt werden.

Staatssekretär Jörg Röhmann sah sich auf Einladung der Grünen-Landtagsabgeordneten Ina Korter den Klinik-Rohbau in Esenshamm an und führte anschließend ein Gespräch im Nordenhamer Rathaus. Daran nahmen Ina Korter und die Bürgermeister Hans Francksen (Nordenham), Rolf Blumenberg (Butjadingen) und Boris Schierhold (Stadland) sowie Helmut Dietrich (1. Vorsitzender) und Manfred Heinen (2. Vorsitzender) als Sprecher der Bürgerinitiative „Die Wesermarsch-Klinik muss in Nordenham bleiben“ teil.

Lob für Initiative

Er sei der Einladung von Ina Korter auch gefolgt, um das starke ehrenamtliche Engagement in der Initiative für die gesundheitliche Versorgung in der nördlichen Wesermarsch zu loben, sagte der Staatssekretär. Die Bürgerinitiative habe konstruktiv und friedlich agiert. Damit wolle er, betonte Jörg Röhmann, aber nicht Position in der Standort-Debatte beziehen.

Ina Korter sagte, sie unterstütze die Bestrebungen für eine Fusion. Damit eröffneten sich klare Perspektiven für eine gute Klinik-Versorgung.

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