Schleswig-Holstein

Bessere IV-Versorgung mit Hybrid-DRG

Mancherorts in Schleswig-Holstein ist die stationäre Versorgung sehr eingeschränkt. Versorgungszentren sollen hier in die Bresche springen, meint die Techniker Krankenkasse und will hierfür eigene Fallpauschalen einführen.

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KIEL. Die TK Schleswig-Holstein will die integrierte Versorgung über sogenannte Hybrid-DRG beflügeln. Demnach sollen Versorgungszentren Fallpauschalen für minderschwere Leistungen erhalten - unabhängig davon, ob sie diese Leistungen ambulant oder stationär erbringen.

Damit hofft die TK auf Impulse insbesondere in Regionen wie Brunsbüttel oder Fehmarn, wo Klinikträger nur noch ein stark begrenztes stationäres Angebot und in enger Kooperation mit niedergelassenen Ärzten vorhalten können.

Die neue Honorierungsform zielt auf die Grundversorgung in der Fläche. Die Entscheidung, ob eine Behandlung ambulant oder stationär erfolgt, wird von Fall zu Fall vor Ort entschieden.

Die Hybrid-DRG sollten nach Vorstellungen der TK jährlich neu vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) kalkuliert werden. Für die anderen stationären Versorgungsstufen sollten weiterhin die etablierten DRG gelten.

TK will Länder, Kommunen und KV ins Boot holen

Weil die Versorgungszentren auch Notdienst, Rettungsleitstelle, fachärztliche Therapie, Physiotherapie, Pflegedienste und Klinikbehandlung miteinander verknüpfen können, sollten aus Sicht der Kasse auch mehrere Kostenträger für die Bezahlung der Hybrid-DRG herangezogen werden.

Infrage kämen laut TK Bundesland, Kommunen und KV. Vorteile seien nicht nur eine intensivierte integrierte Versorgung, sondern auch dass es keine umstrittenen Rechnungsprüfungen mehr gebe, so die TK.

Streitigkeiten zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern, ob im Einzelfall eine stationäre Aufnahme erforderlich war oder nicht, würden damit entfallen. 

Bislang liegt der Vorschlag der Landesvertretung im Norden in einem Positionspapier vor. Sie will ihn nun auf Bundesebene über den GKV-Spitzenverband einbringen. Für eine Umsetzung müssten neue gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. (di)

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