Kinderkliniken in Not :
Soll Leo etwa allein bleiben?

Lesezeit: 9 Min.
Klein und hilfsbedürftig: Ein zweieiiges Zwillingspaar, wie Leo und Ida, in einem Bett auf der Neonatologiestation der Kinderklinik in Esslingen.
Kinderkliniken geraten zunehmend in Not. Die stationäre Versorgung der Kleinen ist nicht mehr sicher, weil Fürsorge und Zeit nicht bezahlt werden.

Mit 1400 Gramm Körpergewicht ist Leo* ins Leben gestartet. Immerhin mit 300 Gramm mehr als seine Zwillingsschwester Ida. Leo hatte sich beim Kampf um die Nahrung im Bauch der Mutter durchgesetzt. Er war der fittere der beiden Säuglinge, die zehn Wochen zu früh auf die Welt kamen. Doch jetzt, sechs Wochen nach der Geburt, hat sich das Bild gedreht. Ida gefällt Chefarzt Christian von Schnakenburg, der die Zwillinge auf der Neonatologie der Esslinger Kinderklinik betreut, bei seiner Visite an diesem Morgen besser als ihr Bruder. Ida atmet schon eigenständig ohne Pausen und braucht seit einigen Tagen auch keine Nasensonde mehr, um ernährt zu werden. Sie ist kräftig genug, um aus der Flasche oder von der Brust der Mutter zu trinken. Ihr Bruder Leo hingegen tut sich mit alledem noch schwer. Zu schwach ist er, um ohne Unterstützung zu leben. Die Kraft zum Saugen an Flasche oder Brust fehlt ihm. An das Luftholen muss er immer wieder von den Pflegekräften durch ein leichtes Berühren seines Fußes erinnert werden.

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