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Oerlinghausen

Hellweg-Klinik in Oerlinghausen wird Ende Mai geschlossen

Mitarbeiter sollen möglichst alternative Stellen im Johanneswerk erhalten

07.05.2014 | 07.05.2014, 15:49
Hellweg-Klinik

schließt Ende Mai - © Oerlinghausen
Hellweg-Klinik
schließt Ende Mai | © Oerlinghausen

Oerlinghausen. Die Hellweg-Klinik in Oerlinghausen wird Ende Mai geschlossen. Betroffen sind 47 Mitarbeiter, für die alternative Arbeitsplätze im Johanneswerk gefunden werden sollen. Zudem müssen etwa 20 Patienten in andere Fachkliniken für Psychotherapie und Suchtmedizin verlegt werden.

Die Hellweg-Klinik Oerlinghausen ist Teil eines Klinikverbunds, zu dem die Tageskliniken in Bielefeld und Lage sowie das Hellweg-Zentrum für Beratung Therapie in Bielefeld gehören. Diese drei Einrichtungen werden vom Johanneswerk vorerst weiterbetrieben. Mittelfristig suche das Evangelische Johanneswerk jedoch nach Perspektiven für die Weiterführung. 

Die stationäre Suchthilfe sei für bereits seit langem ein schwieriges Arbeitsfeld, heißt es in einer Pressemitteilung als Begründung. "Die notwendige Belegung der Klinik konnte in den vergangenen 15 Jahren nur schwer und nicht immer erzielt werden. Nur bei guter Belegung kann die Klinik kostendeckend arbeiten", erklärt der zuständige Vorstand Burkhard Bensiek. "Die Belegung stationärer Behandlungsplätze ist insgesamt rückläufig. Der Trend geht zu ambulanten Angeboten."

- © Foto: Veit Mette / Johanneswerk
| © Foto: Veit Mette / Johanneswerk

Der Johanneswerk-Vorstandsvorsitzende Dr. Ingo Habenicht betont: "Wir werden mit allen Mitarbeitenden eine Zukunftsperspektive entwickeln - in erster Linie versuchen wir, alternative Arbeitsplätze im Johanneswerk zu finden."

Vor eineinhalb Jahren hätte ein Belegungsstopp des Kostenträgers die ohnehin schon angespannte Situation verschärft. Doch trotz Aufhebung im März 2013, die mit einem neuen überzeugenden Therapiekonzept, Kostensenkungen und Umstrukturierungen sowie einer darauffolgenden Rezertifizierung erreicht worden wäre, habe sich die Klinik bis heute nicht davon erholt. Auch Versuche, die Klinik in eine andere Trägerschaft zu überführen, seien letztlich nicht erfolgreich gewesen.

"Eine unzureichende Auslastung ohne realistische Aussicht auf Besserung ist keine Basis für einen dauerhaften Betrieb der Klinik. Deshalb haben wir uns Ende April entschieden, die notwendigen Schritte für eine Schließung einzuleiten", heißt es. Das für die Umsetzung notwendige Mitberatungsverfahren mit der Mitarbeitervertretung wird in den kommenden Tagen gestartet.