Nordenham - Die Klinikgruppe Helios hält ein Jahresdefizit von fünf Millionen Euro in Nordenham für auf Dauer nicht akzeptabel. Helios hat unverzüglich nach der zum 28. Februar vollzogenen Übernahme der Wesermarsch-Klinik in Nordenham vom Rhön-Konzern damit begonnen, Vorschläge für mehr Wirtschaftlichkeit des 115-Betten-Hauses zu sammeln. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Mittwoch hervor.

Wie berichtet, hat der Rhön-Konzern als damaliger Betreiber der Nordenhamer Klinik im Jahr 2013 ein Defizit in Höhe von rund fünf Millionen Euro erwirtschaftet.

Wie die NWZ  ebenfalls berichtete, lehnt Rhön eine Stellungnahme zum bisher höchsten Jahresverlust in Nordenham mit der Begründung ab, dass die Klinik nun im Eigentum von Helios sei.

Fragen der NWZ  wollte Helios am vergangenen Freitag mit Verweis auf die noch andauernde Sondierungsphase nicht beantworten. Die NWZ  hatte gefragt, wie stark der Fünf-Millionen-Verlust des Jahres 2013 die Bemühungen belastet, das Krankenhaus künftig wirtschaftlich zu betreiben. Und: Gibt es schon Konzepte, um weitere Defizite zu vermeiden?

Nun antwortet Helios doch. In einer Pressemitteilung vom Mittwoch schreibt Helios wörtlich: „Die Wesermarsch-Klinik hat 2013 einen Gesamterlös von rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet, allerdings mit einem Defizit von rund fünf Millionen Euro abgeschlossen. Das ist auf Dauer nicht akzeptabel.“


Daher sei unverzüglich nach dem Trägerwechsel im März begonnen worden, „gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wege aus dieser wirtschaftlich sehr schlechten Situation zu erarbeiten. Bis zum Sommer werden Vorschläge für Veränderungsmaßnahmen entworfen“, so weiter wörtlich.

Klinikgeschäftsführerin Sabine Braun sagt: „Wir haben zwischenzeitlich mit allen Bereichsverantwortlichen ausführlich gesprochen und tragen die Ergebnisse derzeit zusammen. Jeden Tag kommen neue wichtige Informationen für uns hinzu.“ Die Mitarbeiter seien sehr aufgeschlossen.

Dr. Jan Leister, Helios-Geschäftsführer der Region Nord-West sagt: „Zum Klinikstandort ist bereits viel berichtet worden – auch hinsichtlich verschiedener Szenarien und Veränderungen. Wir loten weiter ergebnisoffen mögliche Zusammenarbeiten in der Wesermarsch aus, um die Wesermarsch-Klinik zeitnah in stabile wirtschaftliche Verhältnisse zu führen. Denn wir wissen, dass nur eine wirtschaftlich erfolgreiche Klinik dauerhaft eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die Menschen in der Wesermarsch sicherstellen kann.“

Wie berichtet, hat Helios am 29. April Fusionsverhandlungen mit der katholischen Hospitalgesellschaft Jade-Weser als Trägerin des St.-Bernhard-Hospitals in Brake (110 Betten) aufgenommen.