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Konservative und operative Behandlung von Gonarthrosepatienten im Erwerbsalter

Ökonomische Betrachtung

Conservative and operative treatment of working age patients with gonarthritis

Economic considerations

  • Leitthema
  • Published:
Der Orthopäde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund

In Deutschland ist die Leistungsmengenentwicklung seit der DRG-Einführung („diagnosis-related groups“) für Krankenhausleistungen in 2003 Gegenstand gesundheitspolitischer Diskussionen. Die Endoprothetik ist oft im Zentrum der Betrachtung.

Fragestellung

Nach Betrachtung der Leistungsmengentwicklung mit internationalen und regionalen Bezügen wird die Frage untersucht, wie sich die durchschnittlichen Leistungsausgaben in einem Einjahreszeitraum für Patienten mit Gonarthrose vor und nach der Implantation von Knietotalendoprothesen (K-TEP) entwickeln.

Material und Methoden

Als Datengrundlage dienen patientenindividuelle Abrechnungsdaten der AOK aus den Leistungsbereichen „Stationäre Versorgung“, „Vertragsärztliche Versorgung“, „Arzneimittel“ und „Heilmittel“ sowie die Arbeitsunfähigkeits(AU)-Zeiten. Die Daten beinhalten die durchschnittlichen Ausgaben und AU-Zeiten, die patientenindividuell 12 Monate vor und 12 Monate nach der Implantation einer Knieendoprothese von der AOK vergütet worden sind. Die Methode wurde gewählt, weil die ICD-Kodierung der Gonarthrose keine Schweregradunterscheidung zulässt und somit ein Vergleich von Patienten, die ausschließlich im vertragsärztlichen Bereich konservativ versorgt wurden, zu Problemen bei der Risikoadjustierung geführt hätte. Aufgrund fehlender Kodierrichtlinien für die vertragsärztliche Versorgung ist die Diagnosesicherheit gegenüber den stationären Versorgungsdaten zudem eingeschränkt.

Ergebnis

Die Ausgaben für Gonarthrosepatienten sowie deren durchschnittliche AU Zeiten sind im Folgejahr nach K-TEP-Implantation höher als im vorangegangenen Einjahreszeitraum

Diskussion

Über die Lebensqualität der Patienten können aufgrund der Leistungsdaten keine Aussagen getroffen werden. Untersuchungen über längere Zeiträume erscheinen angezeigt.

Abstract

Background

The development of the overall achievements for hospital performance since the introduction in Germany of the diagnosis-related groups (DRG) system in 2003 is the subject of healthcare political discussion. The field of prosthetics is often at the center of considerations.

Problem

After consideration of the development of achievements with international and regional earnings, the question was investigated how the average expenditure for patients with gonarthritis developed in a time period of 1 year before and after implantation of total knee prostheses.

Material and methods

The study was based on individual patient data from the accounting data of the AOK (General Regional Healthcare Insurance) from the categories, inpatient care, panel physician treatment, pharmaceuticals and medicines as well as disability leave periods. The data include the average expenditure and disability times calculated by the AOK for individual patients 12 months before and 12 months after implantation of a total knee prosthesis. The methods were selected because the international classification of diseases (ICD) coding does not allow a differentiation in the degree of severity and, therefore, a comparison of patients who were only conservatively treated within the scope of panel physicians which would have led to problems in risk adjustment. Due to a lack of coding guidelines for treatment by panel physicians, the accuracy of the diagnosis is also limited in comparison to inpatient treatment data.

Results

The expenditure and the average disability leave for gonarthritis patients were higher in the year following implantation of total knee prostheses than in the year prior to implantation.

Discussion

No conclusions can be drawn from the provision of service data with respect to the quality of life of the patients. Investigations over a longer time period seem to be necessary.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4

Notes

  1. §17b Einführung eines pauschalierenden Entgeltsystems für DRG-Krankenhäuser KHG. (9) Die Vertragsparteien nach Absatz 2 vergeben im Jahr 2012 einen gemeinsamen Forschungsauftrag mit dem Ziel, insbesondere die Leistungsentwicklung und bestehende Einflussgrößen zu untersuchen sowie gemeinsame Lösungsvorschläge zu erarbeiten und deren Auswirkungen auf die Qualität der Versorgung und die finanziellen Auswirkungen zu bewerten. Dabei sind insbesondere Alternativen zu der Berücksichtigung zusätzlicher Leistungen beim Landesbasisfallwert zu prüfen. Möglichkeiten der Stärkung qualitätsorientierter Komponenten in der Leistungssteuerung sind zu entwickeln. Zudem beauftragen sie mit dem in Satz 1 genannten Ziel das DRG-Institut, insbesondere die Daten nach §21 des Krankenhausentgeltgesetzes auszuwerten. Die Kosten für die Aufgaben nach den Sätzen 1 bis 3 werden mit dem DRG-Systemzuschlag nach Absatz 5 finanziert. Die Ergebnisse sind bis zum 30. Juni 2013 zu veröffentlichen.

  2. Vgl. vorherigen Artikel: Zitat: „Die Versorgungsrate der Endoprothetik ist im Vergleich hoch, aber ein Anstieg der Hüft- und Knie-TEP-Versorgungsraten findet nicht mehr statt“.

  3. Die Darstellung der Versorgung auf Kreisebene zeigt große regionale Unterschiede. Die niedrigste Rate wurde für Cottbus mit 69,1 errechnet. Die höchste Rate erreichte Neustadt a.d. Aisch mit 219,5. Damit liegt die Versorgung in der hessischen Region um den Faktor 3,2 höher als in Cottbus. Verglichen mit der Aufteilung nach Bundesländern bleiben versorgungsstarke Regionen in Bayern, Hessen und Thüringen erhalten. Daneben fallen Einzelregionen wie Prignitz oder Trier durch eine überdurchschnittliche Versorgungsrate auf. Auffällig ist die gerade gegenüber Bayern deutlich geringere Versorgungshäufigkeit in Baden-Württemberg sowie in nahezu allen Ländern der früheren DDR.

Literatur

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Interessenkonflikt. J. Malzahn gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

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Malzahn, J. Konservative und operative Behandlung von Gonarthrosepatienten im Erwerbsalter. Orthopäde 43, 503–510 (2014). https://doi.org/10.1007/s00132-014-2295-1

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