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Bilanz bis einschließlich April: Finanzielles Soll nicht erreicht Neues Millionenloch beim städtischen Klinikverbund

Bremen. Unerwartet hohe Ausgaben für Leiharbeitskräfte, ungeplante Schwächen beim Bemühen, die Materialkosten zu senken – dies sind in der aktuellen Übersicht zur wirtschaftlichen Entwicklung der städtischen Kliniken zwei Begründungen dafür, dass der Krankenhausverbund Gesundheit Nord (Geno) in den ersten Monaten dieses Jahres sein finanzielles Soll nicht erreicht hat. Demnach gab es bis einschließlich April ein Minus von knapp acht Millionen Euro.
10.06.2014, 00:00 Uhr
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Neues Millionenloch beim städtischen Klinikverbund
Von Wigbert Gerling

Unerwartet hohe Ausgaben für Leiharbeitskräfte, ungeplante Schwächen beim Bemühen, die Materialkosten zu senken – dies sind in der aktuellen Übersicht zur wirtschaftlichen Entwicklung der städtischen Kliniken zwei Begründungen dafür, dass der Krankenhausverbund Gesundheit Nord (Geno) in den ersten Monaten dieses Jahres sein finanzielles Soll nicht erreicht hat. Demnach gab es bis einschließlich April ein Minus von knapp acht Millionen Euro. Für das laufende Jahr insgesamt lautet nun die Vorhersage, dass ein Fehlbetrag von 25,3 Millionen Euro erwartet wird und die Geno damit um über vier Millionen Euro schlechter abschneidet als geplant.

Zum städtischen Krankenhausverbund Gesundheit Nord gehören die vier Standorte in Bremen-Ost, Mitte, Links der Weser und Nord. Es sind dort insgesamt rund 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz erreicht jährlich einen Betrag von rund 500 Millionen Euro. Der Verbund gehört Bremen zu hundert Prozent.

Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen die Geno seit Jahren zu kämpfen hat, hatte der Haushaltsausschuss der Bürgerschaft vor gut zwei Jahren um eine regelmäßige Information über die Entwicklung der Dachgesellschaft und ihrer vier Kliniken gebeten. Am kommenden Freitag tagt das parlamentarische Gremium, und auf der Tagesordnung steht der „Bericht über die finanzielle Situation des Klinikverbunds der Gesundheit Nord auf der Basis der Zahlen Januar - April 2014“.

Wenn die Zahlen nun ungünstiger ausfallen als geplant, dann liegt das, wie es in der Information für die Abgeordneten heißt, unter anderem daran, dass die Krankenhäuser in Bremen-Mitte und Ost das geplante Betriebsergebnis in den ersten Monaten bis April nicht erreicht hätten – Mitte lag demnach um gut eine Million Euro darunter, Ost um rund 250 000 Euro. Gleichwohl, so wird betont, sei die Gesundheit Nord finanziell flüssig, die „Liquiditätslage entspannt“.

Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung haben die parlamentarischen Kontrolleure auch die angekündigten Veränderungen in der medizinischen Strategie vor Augen. Um die medizinischen Angebote zu bündeln, soll demnach unter anderem die Neurologie vom Klinikum Ost zum Krankenhaus Mitte verlegt werden, wo bereits Fachleute zur Behandlung von Schlaganfällen arbeiten. Die CDU verlangt, dass alle geplanten Änderungen in der Medizinstrategie mit genauen Berechnungen zu den erwarteten Patientenströmen und Bettenzahlen unterlegt werden. Auch diese Forderung der Christdemokraten ist am Freitag ein Thema im Haushaltsausschuss. Laut Gesundheitsressort sind „genau dies die nächsten erforderlichen Arbeitsschritte“. Die Detailplanungen seien bis zum Herbst ausgearbeitet.

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