Cloppenburg/Vechta - Über die Krankenhausfinanzierung und die damit verbundenen Herausforderungen für die Kliniken im ländlichen Raum haben die Verantwortlichen der Katholischen Kliniken und des Mehrheitsgesellschafters Schwester-Euthymia-Stiftung mit den niedersächsischen Landtagsabgeordneten Renate Geuter (SPD), Clemens gr. Macke (CDU) und Dr. Stephan Siemer (CDU) sowie dem Bundestagsabgeordnete Franz-Josef Holzenkamp (CDU) gesprochen.

Dr. Rudolf Kösters, Vorstand der Schwester-Euthymia-Stiftung, informierte die Gäste über den dringenden Reformbedarf bei der derzeitigen Finanzierungspraxis für die Krankenhäuser. „Die Krankenhäuser sind selbst zu Patienten geworden. Der derzeitige Finanzierungsmodus und die Entscheidungsfindung in den Gremien führen zwangsläufig zu einer Benachteiligung von Krankenhäusern im ländlichen Raum.“ Seit die Einstufung nach Fallgruppen und Schweregraden im Jahr 2010 zur Anwendung komme, hätten sich die Bedingungen für kleinere und mittlere Häuser deutlich negativ verschoben.

Gemeinsam mit den Geschäftsführern Michael gr. Hackmann (St. Josefs-Hospital Cloppenburg) und Ulrich Pelster (St. Marienhospital Vechta) verwies er auf völlig überzogene, aber rechtsverbindliche Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses, die gerade kleinere Kliniken in der Fläche stark benachteiligten, so etwa durch überzogene Anforderungen an die Personaldecke. Sollte dieser Weg fortgesetzt werden, so die Einschätzung der Krankenhausmanager, führt dies zu erheblichen wirtschaftlichen Problemen für ganze Fachbereiche.

„Wir werden jedoch auch über eine Optimierung der Versorgungsräume nachdenken müssen. Nicht jede kleine Einheit wird auf Dauer wirtschaftlich überleben können“, stellte Kösters klar. Vielmehr sei eine intelligente Vernetzung der Angebote gefragt. Die Basis außerhalb der Ballungsräume bildeten die Fachbereiche Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie. Außerdem müssten gezielt Facharztpraxen angesiedelt werden.