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Feldlerchen gefährden den Bau des Gesundheitsforums an der neuen Klinik

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Platz für ein Gesundheitsforum: Auf der großen Ackerfläche unterhalb der neuen Helios-Klinik am Northeimer Sultmer (rechts im Bild) soll das Gesundheitsforum entstehen. Foto: Helios/nh
Platz für ein Gesundheitsforum: Auf der großen Ackerfläche unterhalb der neuen Helios-Klinik am Northeimer Sultmer (rechts im Bild) soll das Gesundheitsforum entstehen. © Helios

Northeim. Scheitert der Neubau des Gesundheitszentrums unterhalb des neuen Helios-Krankenhauses an der Feldlerche? Ginge es allein nach dem Northeimer Bauausschuss, dann nicht. Doch der Landkreis Northeim hat Bedenken angemeldet.

Der segnete den Bebauungsplan für das Areal mit Ärztehaus, Apotheke und Sanitätshaus ab. Bedenken hat jedoch der Landkreis angemeldet, weil bislang Ausgleichsflächen für die dort vorkommenden Feldlerchen fehlen.

Wolfgang Möller vom städtischen Bauamt betonte zwar, dass die Stadt nach achtmonatiger Suche möglicherweise einen Landwirt gefunden habe, der gegen eine Entschädigung auf seinen benachbarten

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Ackerflächen so genannte Feldlerchen-Fenster einrichten würde, aber unter Dach und Fach sei noch nichts. Zwei Feldlerchen-Reviere hatten Gutachter auf dem Gelände, auf dem das Gesundheitsforum entstehen soll, 2013 registriert. Da aber schon beim Bau des Krankenhauses etliche weitere vernichtet worden sind, seien Ausgleichflächen unbedingt erforderlich, sagt der Landkreis.

Landwirt soll helfen 

Die Stadtverwaltung hofft jetzt, dass der Landwirt seine Zusage hält und die Ausgleichs-Revierflächen langfristig anlegt. Bei Lerchenfenstern handelt es sich um 20 Quadratmeter große, nicht eingesäte Lücken auf den Feldern, die dem seltener werdenden Singvogel Brutmöglichkeiten geben.

Vorbehaltlich der Lösung des Problems stimmte der Bauausschuss dem vom Büro Lange-Puche erstellten Bebauungsplanentwurf für das 5,7 Hektar große Gelände zu. Darauf sollen neben dem Ärzte- und Sanitätshaus später auch städtische Flächen für Gewerbebetriebe vermarktet werden, die „gesundheitsnahe Dienstleistungen“ oder Produkte anbieten. Das könnnte auch ein Hotel sein, in dem Angehörige von Patienten übernachten.

Zwar segnete der Ausschuss den Planentwurf ab, doch waren auch Bedenken zu hören. Eckhard Ilsemann (FDP), der sich der Stimme

Steht unter Schutz: die Feldlerche. Foto:  Archiv/nh
Steht unter Schutz: die Feldlerche. © HNA/Privat

enthielt, wies auf eingegangene Bedenken des Landkreises hin.

Die Behörde fordert ein Gutachten, in dem gezeigt wird, dass das neue Gewerbe-Sondergebiet keine Kunden aus der Innenstadt abzieht. Dies sei nicht nötig, sagte Planer Dirk Puche, weil nur fachspezifischer Einzelhandel für Gesundheitsprodukte zugelassen sei.

Bedenken wegen Lärms 

Auch gebe es Bedenken des Kieswerks und der Asphaltmischanlage in der Nähe in Bezug auf Lärm ihrer Betriebe in Konflikt mit dem neu entstehenden Sondergebiet.

Flächen ließen sich wahrscheinlich nicht vermarkten, weil Lärmschutzmaßnahmen Investoren verschrecken, sagte Ilsemann. Dies gelte besonders für die Idee, ein Hotel anzusiedeln. Das Thema Verkehrsanbindung brachte Helga Jäger (CDU) noch einmal ins Gespräch, da unter anderem die Polizei an der Einmündung zur B 3 lieber einen Kreisverkehr statt einer Ampel sehen würde. Planer Puche: „Notwendig ist ein Kreisel an dieser Stelle mit Sicherheit nicht“. Dies sei eher eine Qualitätsfrage. Das letzte Wort über den Bebauungsplan hat jetzt der Stadtrat im September. (goe)

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