Bamberg
Klinikum
Missbrauchs-Skandal am Bamberger Klinikum
Die Staatsanwaltschaft erhebt Vorwürfe gegen einen leitenden Arzt des Bamberger Klinikums wegen schwerer Sexualdelikte in mindestens vier Fällen. Der 48-Jährige wurde am Mittwoch festgenommen. Ein Exklusiv-Video mit einem Statement der Klinikleitung finden Sie im Artikel.
Das Bamberger Klinikum wird von einem Missbrauchsskandal mit möglicherweise weitreichenden Folgen erschüttert. Die Staatsanwaltschaft Bamberg ermittelt gegen den 48-jährigen leitenden Arzt der Gefäßchirurgie wegen des Vorwurfs von Vergewaltigung von drei Frauen und des sexuellen Missbrauchs in einem Fall. Möglicherweise sind noch weitere Frauen betroffen, wie Oberstaatsanwalt Bardo Backert mitteilte.
Der Arzt soll seine Opfer narkotisiert haben, um sie anschließend sexuell zu missbrauchen. Er wurde am Mittwochvormittag von der Kriminalpolizei festgenommen, nachdem sich der Tatverdacht gegen ihn erhärtet hatte.
Wenige Stunden später informierte die Klinikleitung die Öffentlichkeit über den Vorfall. Klinikchef Xaver Frauenknecht und der Ärztliche Direktor Georg Pistorius zeigten sich erschüttert über die Vorwürfe gegen den Chefarzt. Sie versprachen alles dafür zu tun, um zur Aufklärung beizutragen.
Wie die Staatsanwaltschaft Bamberg und die Kriminalpolizei mitteilten, war es die Anzeige einer jungen Frau, die den Fall ins Rollen brachte. Sie hatte auf Veranlassung des Bamberger Arztes freiwillig an einem vermeintlichen Forschungsprojekt teilgenommen. Während einer Untersuchung habe ihr der Mediziner ohne ihr Wissen und ohne vorherige Aufklärung eine Substanz verabreicht, die zur zeitweisen Bewusstlosigkeit seiner Probandin geführt haben soll. Eine Blutuntersuchung bestätigte diese Aussage.
Klinik bietet Hotline für Patientinnen an
Daraufhin untersuchten Beamte der Kripo Arbeitsplatz und Wohnung des Tatverdächtigen. Die erste Auswertung von Datenträgern zeigte laut Polizei, dass der Arzt offenbar den sedierten Zustand seiner Probandin ausgenutzt und sexualbezogene Handlungen an seinem wehrlosen Opfer vollzogen hat. Diese Handlungen hat er zudem fotografisch dokumentiert. Spezialisten der Kriminalpolizei sind derzeit mit der umfangreichen und sehr aufwändigen Auswertung der sichergestellten Beweismaterialien beschäftigt. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen ist laut Staatsanwaltschaft zu befürchten, dass der Arzt gleichartige Handlungen an weiteren, bislang unbekannten weibliche Personen durchgeführt hat. Um Patientinnen, die in der Abteilung behandelt wurden, Unterstützung und Information zukommen zulassen, hat das Krankenhaus unter 0951/5030 eine Hotline eingerichtet. Dort werden Anrufer zur leitenden Psychologin des Klinikums vermittelt.
Die Führung des Krankenhauses hat den 48-Jährigen inzwischen vom Dienst freigestellt. Es habe in der Vergangenheit keinen Anhaltspunkte dafür gegeben, zu glauben, dass so etwas in der Gefäßchirurgie passieren könnte, sagte der Ärztliche Direktor, Georg Pistorius. Auch über die zeitliche Dimension gebe es keine Klarheit. "Es handelt sich, wenn sich die Vorwürfe erhärten sollten, um den Fehler eines Einzelnen und nicht um einen Systemfehler", sagte Pistorius.
Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) zeigte sich in einer ersten Stellungnahme fassungslos angesichts der Vorwürfe: "Es ist ein schreckliches Verbrechen und mir tun die Opfer unendlich leid. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Sozialstiftung die erforderlichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen bereits gezogen hat und die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungstätigkeiten aktiv und vollständig unterstützt wird."
Der festgenommene Arzt arbeitet seit 2005 beim Klinikum. Noch im Juli hatte ihn der "Focus " in die Liste der besten Spezialisten Deutschlands aufgenommen.
(Sollten Sie die Berichterstattung nicht sehen, bitten wir Sie, für die mobile Ansicht diesem Link zu folgen: http://scrbliv.me/780720)
Der Arzt soll seine Opfer narkotisiert haben, um sie anschließend sexuell zu missbrauchen. Er wurde am Mittwochvormittag von der Kriminalpolizei festgenommen, nachdem sich der Tatverdacht gegen ihn erhärtet hatte.
Wenige Stunden später informierte die Klinikleitung die Öffentlichkeit über den Vorfall. Klinikchef Xaver Frauenknecht und der Ärztliche Direktor Georg Pistorius zeigten sich erschüttert über die Vorwürfe gegen den Chefarzt. Sie versprachen alles dafür zu tun, um zur Aufklärung beizutragen.
Wie die Staatsanwaltschaft Bamberg und die Kriminalpolizei mitteilten, war es die Anzeige einer jungen Frau, die den Fall ins Rollen brachte. Sie hatte auf Veranlassung des Bamberger Arztes freiwillig an einem vermeintlichen Forschungsprojekt teilgenommen. Während einer Untersuchung habe ihr der Mediziner ohne ihr Wissen und ohne vorherige Aufklärung eine Substanz verabreicht, die zur zeitweisen Bewusstlosigkeit seiner Probandin geführt haben soll. Eine Blutuntersuchung bestätigte diese Aussage.
Klinik bietet Hotline für Patientinnen an
Daraufhin untersuchten Beamte der Kripo Arbeitsplatz und Wohnung des Tatverdächtigen. Die erste Auswertung von Datenträgern zeigte laut Polizei, dass der Arzt offenbar den sedierten Zustand seiner Probandin ausgenutzt und sexualbezogene Handlungen an seinem wehrlosen Opfer vollzogen hat. Diese Handlungen hat er zudem fotografisch dokumentiert. Spezialisten der Kriminalpolizei sind derzeit mit der umfangreichen und sehr aufwändigen Auswertung der sichergestellten Beweismaterialien beschäftigt. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen ist laut Staatsanwaltschaft zu befürchten, dass der Arzt gleichartige Handlungen an weiteren, bislang unbekannten weibliche Personen durchgeführt hat. Um Patientinnen, die in der Abteilung behandelt wurden, Unterstützung und Information zukommen zulassen, hat das Krankenhaus unter 0951/5030 eine Hotline eingerichtet. Dort werden Anrufer zur leitenden Psychologin des Klinikums vermittelt.
Die Führung des Krankenhauses hat den 48-Jährigen inzwischen vom Dienst freigestellt. Es habe in der Vergangenheit keinen Anhaltspunkte dafür gegeben, zu glauben, dass so etwas in der Gefäßchirurgie passieren könnte, sagte der Ärztliche Direktor, Georg Pistorius. Auch über die zeitliche Dimension gebe es keine Klarheit. "Es handelt sich, wenn sich die Vorwürfe erhärten sollten, um den Fehler eines Einzelnen und nicht um einen Systemfehler", sagte Pistorius.
Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) zeigte sich in einer ersten Stellungnahme fassungslos angesichts der Vorwürfe: "Es ist ein schreckliches Verbrechen und mir tun die Opfer unendlich leid. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Sozialstiftung die erforderlichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen bereits gezogen hat und die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungstätigkeiten aktiv und vollständig unterstützt wird."
Der festgenommene Arzt arbeitet seit 2005 beim Klinikum. Noch im Juli hatte ihn der "Focus " in die Liste der besten Spezialisten Deutschlands aufgenommen.
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Es erschreckt mich zu tiefst, wie viele Skandale rund um den Beruf ARZT in den letzten Jahren mit einer erschütternden Regelmäßigkeit in Deutschland publik werden. Was ist nur aus diesem einst so ehrenwerten Beruf geworden? Was sind das nur für Menschen, die sich - in meinen Augen völlig zu Unrecht - mit dem Titel ARZT schmücken? Holzfäller wäre vielleicht besser gewesen.
Ein Systemfehler? Oh NEIN, das ist ein Charakter- und Persönlichkeitsschaden jedes einzelnen Täters, der besser bereits im Auswahlverfahren zum Medizinstudium erkannt worden wäre, um solchen Menschen einen dermaßen verantwortungsvollen Berufsweg schlichtweg zu versagen. Das beweist wieder einmal überdeutlich, dass man mit dem Notendurchschnitt von 1,0 noch lange keine geeignete und charakterstarke Persönlichkeit für den Beruf des Arztes darstellt.
Solange der Arztberuf primär unter dem Aspekt des guten Geschäftes mit dem Wirtschaftsgut "Gesundheit", der starken Vermischung der ärztlichen Arbeit mit Industrie-Interessen und der ärztlichen Spitzengehälter von den Studienbewerbern als besonders lukrativ angesehen wird, werden die eigentlich wichtigen ethischen Aspekte des Arztberufes in den Hintergrund gedrängt. Übrig bleibt am Ende nur noch die Ware "Gesundheit" an der Ware "Mensch", das Handwerk am lebenden Objekt.
Der Ursprung des ärztlichen Handeln, der sogenannte Hippokratische Eid, sieht eigentlich völlig anders aus. Aber mit dem guten alten Hippokrates in der Kitteltasche ist natürlich kein Porsche zu finanzieren!
Ich persönlich sehe es kritisch und leider eher unwahrscheinlich, dass sich an diesen Missständen zeitnah etwas ändern wird, denn dazu müsste man ja als Erstes die Gier des Menschen nach Macht und Geld abschalten und eine Samariter-Eigenschaft dafür einschalten können. Ich kenne leider keinen solchen Schalter.
Thomas Kestler
(Betriebswirt, Sozialwirt, Ausbilder ... und auch Mediziner)
Was spielt der Beruf dabei für eine Rolle? Es sollte doch jeden klar denkenden Menschen offensichtlich sein, dass es schlechte Menschen in allen Berufen gibt.
Warum Sie jetzt meinen ein Holzfäller wäre die bessere Berufsbezeichnung sein ist einfach nur krank. Warum sollten Holzfäller notorische Vergewaltiger sein?
nicht auf fruchtbaren Boden gefallener Meinung gehört hier das + angeklickt.
m.f.G.
Sind sie sich sicher, ob sie die Opfer bei dieser überaus "freundlichen" und "kompetenten" Vermittlung anrufen lassen wollen.
Einem Gefäßchirurgen dürfen keine Narkotika über die Klinik ausgehändigt werden, das ist allein Zuständigkeitsbereich der Anästhesie ! Zum zweiten hat bei einer Untersuchung einer weiblichen Patientin durch einen männlichen Arzt immer eine 3. Person weiblichen Geschlechts zugegen zu sein. Warum wurden diese fundamentalen Regeln im Klinikum Bamberg außer Acht gelassen? Da liegt in Bamberg doch wohl viel mehr im Argen , Herr Frauenknecht und Herr Pistorius.