Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Standorte Brake und Nordenham bleiben erhalten / Baustopp für Rohbau in Esenshamm aufgehoben Statt Fusion eine neue Klinik

Nordenham. Die 300 Mitarbeiter der Wesermarsch-Klinik in Nordenham atmen auf. Krankenhausbetreiber Helios hat die seit Monaten festgefahrenen Verhandlungen über eine Fusion mit dem katholischen St.
03.09.2014, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
Zur Merkliste
Von Georg Jauken

Die 300 Mitarbeiter der Wesermarsch-Klinik in Nordenham atmen auf. Krankenhausbetreiber Helios hat die seit Monaten festgefahrenen Verhandlungen über eine Fusion mit dem katholischen St.-Bernhard-Hospital in Brake beendet. Nun will Helios seinen Klinikneubau im Ortsteil Esenshamm umgehend fortführen. Seit der Fertigstellung des Rohbaus im Juni 2013 war dort nichts mehr passiert.

Der Helios-Konzern hatte das frühere Kreiskrankenhaus in Nordenham vergangenen Herbst im Paket mit anderen Häusern von der Rhön Klinikum AG gekauft. Die Arbeiten am Neubau hatte Rhön da bereits eingestellt, weil die Wesermarsch-Klinik Jahr für Jahr Millionendefizite einfuhr. Eine Fusion mit der Braker Klinik, so die Hoffnung, könnte ein bedarfsgerechtes, medizinisch und wirtschaftlich zukunftsfähiges Krankenhaus an einem Standort ermöglichen. Als Helios die Wesermarsch-Klinik übernahm, setzte er die Verhandlungen fort. Doch die Hospitalgesellschaft Jade-Weser als Träger des St.-Bernhard-Hospitals beharrte auf den Standort Brake. In Nordenham wäre eine ambulante Versorgung mit mehreren eng zusammenarbeitenden Arztpraxen verblieben.

„Wir waren bereit, uns im Interesse einer vernünftigen Lösung für die medizinische Versorgung als Träger zurückzuziehen“, erklärt der Helios-Regionalgeschäftsführer Jan Leister. Doch bei einer Aufgabe des Standorts Nordenham hätte Helios die zehn Millionen Euro zurückzahlen müssen, die der Kreis als Investitionszuschuss überwiesen hatte. Auch gegenüber der Stadt gibt es Verpflichtungen. Die Aufgabe des Standorts wäre dem Konzern daher nach Angaben Leisters ähnlich teuer gekommen wie die Fertigstellung des Klinikneubaus. Weil sie sich auf einen gemeinsamen Standort nicht einigen konnten, treten die beiden Kliniken nun weiterhin als Konkurrenten im Wettbewerb um Patienten auf. Helios will dafür nicht nur die Klinik in Esenshamm mit 150 Betten, modernster Medizintechnik und zeitgemäßem Komfort zu Ende bauen. Sofern das Sozialministerium den Versorgungsauftrag erweitere, stehe das Unternehmen auch einem Ausbau von Fachabteilungen positiv gegenüber, um bestehende Versorgungslücken im Kreis zu schließen.

Neben den Mitarbeitern der Nordenhamer Klinik reagierten auch Politiker erleichtert. Sie hatten stets auf die Einhaltung der beim Klinikverkauf 2009 geschlossenen Verträge gedrängt, um eine flächendeckende Krankenhausversorgung im Kreis zu gewährleisten. Dass die neuen Wesermarsch-Klinik nicht mehr wie vereinbart bis Ende 2014 in Betrieb gehen dürfte, lasse sich verschmerzen, war aus Politikerkreisen zu erfahren.

Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+! Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)