Krankenhaus-Report :
Blinddarm-Alarm in schlechten Kliniken

Von Andreas Mihm, Berlin
Lesezeit: 4 Min.
Operation ist Vertrauenssache.
Auch nach Routineeingriffen kommt es häufig zu Komplikationen. Die Krankenkassen wollen deshalb schlechte Kliniken für den Patienten erkennbar machen. Nicht nur sie.

Blinddarm ist Routine. Fast 140.000 Mal im Jahr wird in deutschen Kliniken ein entzündeter Wurmfortsatz operiert. Das sind 560 kleine Schnitte an jedem Arbeitstag. Doch auch so viel Routine verhindert keine Komplikationen. Bei fast jedem achten Kranken (12 Prozent), so hat die AOK beim Durchforsten der Daten von 103.000 Blinddarmpatienten in den Jahren 2010 bis 2012 herausgefunden, gab es binnen 90 Tagen „ungeplante Folgeeingriffe“ oder „allgemeinchirurgische Komplikationen“ - zumindest dann, wenn die Klinik, in der der Patient behandelt wurde, zu jenem Viertel gehört, das auch sonst eher schlechte Ergebnisse erzielt.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.