1. Nachrichten
  2. Thema
  3. Evangelischer Klinikverbund löst sich auf

Bielefeld

Evangelischer Klinikverbund löst sich auf

Häuser in OWL konzentrieren sich auf die Region

Kommentare
14.09.2014 | 14.09.2014, 00:37
Rainer Norden - © FOTO: SARAH JONEK
Rainer Norden | © FOTO: SARAH JONEK

Bielefeld. Die Krankenhauslandschaft ist von Konkurrenz geprägt. Um dieser Situation zu begegnen, hatten sich 13 evangelische Einrichtungen in Westfalen zum Valeo-Klinikverbund zusammengetan. Doch der Versuch ist vorerst beendet. Valeo als gemeinnützige GmbH wird Ende des Jahres aufgelöst, die Kooperation der Häuser deutlich gelockert.

Innerhalb des Verbundes haben sich vier Kliniken im westlichen Westfalen zu einem Konzern zusammengeschlossen: Die Häuser in Gronau, Münster, Hamm und Lippstadt werden künftig allein den Namen Valeo-Kliniken führen.

"Valeo hat sich in seiner bisherigen Form überlebt", erklärt Rainer Norden, Vorsitzender Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB) und des Krankenhauses Mara. "Wir wollen künftig unser eigenes diakonisches Profil im Verbund der v. Bodelschwinghschen Stiftungen stärken." Wie aus Valeo-Kreisen zu hören war, konzentrieren sich die Einrichtungen in OWL auf eine regionale Zusammenarbeit vor Ort.

Konstrukt zu groß

In OWL gehören neben dem EvKB und Mara das Bünder Lukas-Krankenhaus, das Krankenhaus in Enger, das St.-Johannisstift-Krankenhaus in Paderborn, die Hellweg-Klinik in Lage sowie die Johanniterordenshäuser und die Klinik am Korso in Bad Oeynhausen zu Valeo. Das Konstrukt des Verbunds war offenbar zu groß, um es in einen Konzern zu überführen. Das war ursprünglich eine der Leitideen.

Die Valeo-Mitglieder diskutierten auf zentraler Ebene Themen wie Krankenhausplanung, Controlling und Qualitätsmanagement. Sie agierten als Einkaufsverbund und nutzten Valeo als Dienstleister in Bürokratiefragen. Schwierig wurde es, wenn die Zusammenarbeit Auswirkungen auf die Strategie einzelner Kliniken nahm. Da sei die Umsetzung an ihre Grenzen gestoßen, hieß es.

Hans-Ulrich Sorgenfrei, Vorstand des Lukas-Krankenhauses und früher Referent von Valeo, betonte, es habe keine Konflikte gegeben, doch die Distanz zwischen den Standorten habe eine engere Kooperation unmöglich gemacht. "Wir werden künftig einen Austausch auf Managementebene pflegen." Dies soll im Verein "Verbund evangelischer Krankenhäuser in Westfalen" geschehen. Sorgenfrei nannte die Veränderung eine "Weiterentwicklung". Die Valeo-Geschäftsstelle in Gütersloh wird geschlossen, wie Geschäftsführer Andreas Tyzak bestätigte. Für die Mitarbeiter gebe es Anschlussperspektiven.