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800 Teilnehmer bei Protestmarsch

Steinfurter kämpfen fürs Krankenhaus

Borghorst

Mit so vielen Demonstranten hatten die Initiatoren niemals gerechnet: 800 Steinfurter gingen am Samstagmorgen für den Erhalt der geburtshilflichen Abteilung im Borghorster Marienhospital auf die Straße. „Unglaublich, toll.“ Melanie Froning fehlten die Worte beim Start am BWS-Kreisverkehr. Unter den Teilnehmern waren viele junge Familien, ältere Menschen, Mitarbeiter des Krankenhauses, niedergelassene Ärzte, Politiker, Bürgermeister Andreas Hoge und Pastor em. Karl Holthaus. Einige hatten Plakaten dabei, auf denen sie ihre Forderungen und Befürchtungen geschrieben hatten.

Gudrun Niewöhner

„Rettet die Geburtshilfe – erhaltet das Krankenhaus“ – mit dieser Forderung zogen 800 Steinfurter am Samstagmorgen vom BWS-Kreisverkehr durch die Innenstadt zum Marienhospital.  
„Rettet die Geburtshilfe – erhaltet das Krankenhaus“ – mit dieser Forderung zogen 800 Steinfurter am Samstagmorgen vom BWS-Kreisverkehr durch die Innenstadt zum Marienhospital.   Foto: Gudrun Niewöhner

Mit so vielen Demonstranten hatten die Initiatoren niemals gerechnet: 800 Steinfurter gingen am Samstagmorgen für den Erhalt der geburtshilflichen Abteilung im Borghorster Marienhospital auf die Straße. „Unglaublich, toll.“ Melanie Froning fehlten die Worte beim Start am BWS-Kreisverkehr. Unter den Teilnehmern waren viele junge Familien, ältere Menschen, Mitarbeiter des Krankenhauses, niedergelassene Ärzte, Politiker, Bürgermeister Andreas Hoge und Pastor em. Karl Holthaus. Einige hatten Plakate dabei, auf denen sie ihre Forderungen und Befürchtungen geschrieben hatten.

„Heute stirbt die Geburtshilfe – morgen das Krankenhaus!“ – Den allermeisten, und das wurde unterwegs immer wieder deutlich, ging es nicht alleine um die Zukunft der Neugeborenenstation. Sie haben Sorge, dass im Zuge des Insolvenzverfahrens das gesamte Krankenhaus in Borghorst geschlossen werden könnte.

Am Marienhospital warteten, wie verabredet, der kaufmännische Geschäftsführer des Krankenhausträgers CKT, Ulrich Scheer, und Pfarrer em. Heinrich Wernsmann als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Marienhospital Münsterland GmbH. Beiden überreichte Jörg Uhlenbrock als Mitorganisator der Petition einen dicken Ordner mit über 4600 Unterschriften, die in den vergangenen knapp 14 Tagen zusammengekommen waren.

Scheer bedankte sich für die Listen und auch für den öffentlichen Protest. Er habe sich nie träumen lassen, als kaufmännisch Verantwortlicher mal einen Antrag auf Insolvenz stellen zu müssen. Und dennoch sei es Ende vergangenen Jahres der einzig richtige Schritt gewesen.

Ob die Unterschriften helfen werden, die Geburtshilfe zu retten, Scheer machte am Samstag keine Versprechungen: „Die kleinen Häuser werden es immer schwerer haben.“ Allerdings sagten er und Pfarrer Wernsmann der versammelten Menge zu, die Unterlagen mit in die nächsten Gesprächsrunden zu nehmen. Um jedoch keine falschen Hoffnungen zu machen, betonte auch Wernsmann: „Wir haben in diesem Verfahren nichts mehr zu sagen, der Sachwalter entscheidet.“

Nach derzeitigen Informationen tagt am heutigen Montag) der Gläubigerausschuss. Eine Entscheidung über den oder die künftigen Träger der drei Krankenhäuser in Borghorst, Greven und Emsdetten wird allerdings noch nicht erwartet. Zunächst stehen noch Verhandlungen mit der Bezirksregierung in Münster und den Krankenkassen an.

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