Herz-Jesu-Krankenhaus und Prof. Dr. GLASER gehen getrennte Wege

21.02.15 - Jetzt hat sich die Krankenhaus-Leitung doch für Offenheit entschieden: Chefarzt Professor Dr. Hermann-Joachim Glaser (58) und das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda gehen getrennte Wege. OSTHESSEN|NEWS hat das schon vor 14 Tagen berichtet. Über eine offizielle Pressemitteilung ließ das HJK diese Nachricht am gestrigen Freitag (20.02.2015) verbreiten. O|N war nicht im Verteiler. Unsere Redaktion erreichte die E-Mail mit eintägiger Verspätung, nämlich am heutigen Samstagmorgen. Grund für das gebrochene Schweigen dürfte der große öffentliche Druck gewesen sein, denn die O|N-Berichterstattung über die Zustände im HJK hat in der Region hohe Wellen geschlagen.

Professor Glaser, der über zwei Jahrzehnte das Gesicht und Aushängeschild des katholischen Krankenhauses mit 320 Betten und 600 Mitarbeitern war, wolle sich "neuen beruflichen Aufgaben widmen". Generaloberin und Aufsichtsrats-Chefin Schwester Birgit Bohn erklärt: "Der Schritt erfolgt im gegenseitigen Einvernehmen." Diese Formulierung ist Standard, wenn ein leitender Mitarbeiter aus einem Unternehmen zwangsläufig ausscheiden muss. Dennoch heißt es weiter: "Ordnungsleitung und Geschäftsführung bedauern, dass Prof. Dr. Glaser das Herz-Jesu-Krankenhaus verlässt."

Unbeantwortet bleibt aber weiterhin die Frage nach dem Grund für den Rausschmiss des Chefarztes und langjährigen Ärztlichen Direktors. Die Patienten, die in Glaser und das Haus vertrauen, haben Anspruch auf eine Antwort. Das HJK ist wichtige Säule in der osthessischen Gesundheitsversorgung. Sollte die Wahrheit nicht von offizieller Seite offen gelegt werden, bietet das nach Meinung vieler Insider einen breiten Nährboden für weitere Gerüchte und Spekulationen.

Als Nachfolger von Prof. Glaser hat die Krankenhausleitung ihre Personalentscheidung veröffentlicht. Der Leitende  Oberarzt Dr. Roland Mach (42) soll das Image wieder richten. Zum 1. März übernimmt er die kommissarische Leitung der Abteilung "Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie". Damit ist die Station, die offenbar unter Glasers Weggang qualitätiv gelitten hat, nicht mehr kopflos.

Dr. Mach ist seit 13 Jahren am HJK tätig. "Er ist ein hervorragender und erfahrener Arzt, der über eine umfangreiche langjährige klinische Kompetenz sowie wissenschaftliche Erfahrung verfügt", heißt es in der schriftlichen Erklärung. Der 42-Jährige genieße nicht nur das Vertrauen der Krankenhaus-Leitung, sondern auch der Patienten.

Das Herz-Jesu-Krankenhaus ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung, das zum Verbund der St. Vinzenz Krankenhaus gGmbH gehört. Jährlich werden nach eigenen Angaben 30.000 Patienten behandelt. (Christian P. Stadtfeld). +++