Nordenham - Der Ende Januar vom Klinikbetreiber Helios angekündigte Personalabbau im Nordenhamer Krankenhaus läuft nach Erkenntnissen des Betriebsrates auf Hochtouren und dürfte bereits Ende April abgeschlossen sein.

Durch bereits vollzogenen Personalabbau bei den gesonderten Helios-Gesellschaften für Service, Reinigung und Catering sei in den vergangenen Monaten die Gesamtzahl der Mitarbeiter bereits von rund 300 auf etwa 280 reduziert worden. Davon 248 seien bei der Klinik-Gesellschaft und nicht bei einer gesonderten Servicegesellschaft angestellt. Die meisten Mitarbeiter seien teilzeitbeschäftigt.

Der Betriebsrat geht davon aus, dass so viele dieser 248 Mitarbeiter der Klinik-Gesellschaft gehen sollen, dass von rechnerisch vorhandenen etwa 165 Vollzeitstellen etwa 40 gestrichen werden, davon 20 im Pflegebereich des Nordenhamer Krankenhauses.

Die Gespräche, die Helios über ein freiwilliges Ausscheiden oder eine Reduzierung der Stundenzahl führt, verlaufen nach Erkenntnissen des Betriebsrates fair, bedeuten aber für alle Kollegen einen starken Einschnitt.

Jeder Mitarbeiter könne Interesse bekunden, aber nicht jeder werde gefragt. Vermutlich führe Helios eine Liste mit Namen von Mitarbeitern, die ausscheiden sollen.


Für Kollegen, die passende Angebote bekommen, sei das eine gute Sache. Bei anderen passe es aber gar nicht. Die Kollegen, die Angebote für ein vorzeitiges Ausscheiden annehmen, würden umgehend freigestellt.

Keine Wahl hätten fünf Mitarbeiter der zum 23. März schließenden Küche, drei Cateringmitarbeiter, vier im Patientenservice Tätige und vier in der Information im Klinikeingangsbereich. Auch zwei Mitarbeiter der Materialwirtschaft werden gehen müssen.

Der Betriebsrat hofft nach wie vor, dass – wie von Helios angestrebt – keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Die Arbeitnehmervertretung befürchtet aber, dass Helios auf solche harten Schnitte nicht verzichten wird.

Die Klinik-Mitarbeiter seien stark verunsichert. Auf die verbleibende Belegschaft komme auf jeden Fall eine noch stärkere Arbeitsverdichtung zu. Es werde noch schwieriger werden, Dienstpläne zu schreiben.

Wie berichtet, war der Personalbestand des Krankenhauses laut Betriebsrat bereits vor dem Stellenabbau durch Helios am Limit.

Die Möglichkeit, zu akzeptablen Bedingungen vorzeitig in Rente zu gehen, hat jetzt auch Betriebsratsvorsitzender Wilfried Scherer genutzt. Er wird im April 61 Jahre alt und hat 45 Jahre gearbeitet.

In seinen 22 Jahren als Betriebsratsvorsitzender des Nordenhamer Krankenhauses hat er 16 Klinikgeschäftsführer erlebt.

In seiner Abschiedsmail hat Wilfried Scherer geschrieben: „Es war eine spannende, aufregende und gerade jetzt für unsere Mitarbeiter auch eine erschreckende Zeit. Was mit den Krankenhäusern passiert, was mit unseren Kolleginnen und Kollegen geschieht und auch mit den Patienten, es ist zum …“