Nebst einer generellen Lohnerhöhung von 0,2 Prozent werden 0,5 Prozent der Lohnsumme individuell verteilt. Ab 2016 erhalten Assistenzärzte neu eine Schichtzulage. Mit der Anhebung der Lohnsumme um total 0,7 Prozent liegen die Spitäler aber deutlich unter dem Lohnsummenanstieg des Kanton Berns von 1,5 Prozent, wie die GAV- Vertragspartner am Montag mitteilten.

Die Lohnverhandlungen für das Spitalpersonal fänden nach wie vor in einem schwierigem Umfeld statt. Dies, nachdem die Fallpauschalen für 2015 ein weiteres Mal gesenkt wurden. Gleichzeitig sei der Kanton Bern bei der Finanzierung von gemeinwirtschaftlichen Leistungen sehr zurückhaltend, so dass die Finanzlage der Spitäler angespannt bleibe.

Schichtzulagen ab 2016 auch für Assistenzärzte

Nebst den Lohnerhöhungen, die ab 1. April 2015 ausgerichtet werden, kann das Spitalpersonal ab 1. April 2016 mit einem Ausbau der Nacht- und Wochenendzulagen rechnen. Wer in diesen Schichten arbeitet, erhält neu eine Zulage von 6 statt 5 Franken pro Stunde. Neu profitieren auch die Angestellten in den Gehaltsklassen 19 bis 24 von dieser Zulage - also Assistenz- und Oberärzte sowie leitende Hebammen und Stationsverantwortliche.

Dies sei ein wichtiges Signal beim heutigen Mangel an Assistenzärzten und besonders gefragten Spezialfunktionen, bei denen der Arbeitsmarkt ausgetrocknet sei, schreiben die Sozialpartner. Allein diese Massnahme wird die Arbeitgeber 2016 rund 0,5 Prozent der Lohnsumme kosten. Im Kanton Bern haben alle öffentlichen Spitäler mit Ausnahme des Inselspitals einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abgeschlossen. Bereits vor einem Jahr hatten sich die Sozialpartner auf die Erhöhung der Lohnsumme um 0,7 Prozent geeinigt. Zudem erhielten die Beschäftigen bis 44 Jahre einen Ferientag mehr.

Dem GAV gehören sieben Spitalgruppen im Kanton Bern an. Auf Arbeitnehmerseite haben drei Personalverbände unterzeichnet. Der Berufsverband der Pflegefachleute SBK, die Gewerkschaft VPOD, sowie der Verband der Schweiz. Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte Bern VSAO.

SDA/mer