Lokales

Kreiskliniken stellen neuen Rekord auf

Im vergangenen Jahr knapp 42 000 Patienten stationär versorgt – Vier Millionen Euro Überschuss

Die Bilanz der Kreiskliniken Esslingen des Jahres 2014 kann sich sehen lassen. Nach vier Jahren mit negativen Ergebnissen steht unterm Strich ein Plus von gut vier Millionen Euro. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Trendwende geschafft ist.

Während über die Hälfte aller Krankenhäuser deutschlandweit rote Zahlen schreibt, freuen sich Landrat Heinz Eininger (erster von
Während über die Hälfte aller Krankenhäuser deutschlandweit rote Zahlen schreibt, freuen sich Landrat Heinz Eininger (erster von links) und der Geschäftsführer der Kreiskliniken Esslingen, Thomas Kräh (ganz rechts), mit den Verantwortlichen in Ärzteschaft und Verwaltung über ein sattes Plus.Foto: Deniz Calagan

Kreis Esslingen. Von einem „überaus erfreulichen Ergebnis“ sprach gestern Landrat Heinz Eininger in der Jahrespressekonferenz der Kreiskliniken Esslingen. Nach einem Minus von 14 Millionen 2012 und 4,5 Millionen Euro im Jahr 2013 sah er die Krankenhäuser mit dem Überschuss von vier Millionen Euro im vergangenen Jahr auf dem richtigen Weg. Das Geld soll unter anderem für die Sanierung der Personalwohnungen in Nürtingen verwendet werden. Mit einem Plus von sieben Millionen Euro hatte das Klinikum Kirchheim-Nürtingen erheblich zu dem Ergebnis beigetragen. Ein Defizit in Höhe von drei Millionen Euro fuhr dagegen das Paracelsus-Krankenhaus in Ruit ein. Mit positiven Zahlen soll 2015 auch dort die Trendwende eingeläutet werden. Knapp 42 000 stationär versorgte Patienten bedeuten einen neuen Rekord für die Kreiskliniken. Im Vorjahr waren es noch 1 500 weniger.

Hohe Qualität in Pflege und Medizin sowie Wirtschaftlichkeit müssten bei einer solch positiven Bilanz zueinanderkommen, so der Landrat. Das konsequent umgesetzte Stabilitätskonzept sowie das Ende 2013 begonnene Qualitäts- und Strategieprogramm „Fit für 2020“ trügen Früchte. Deutlich wird das unter anderem daran, dass gegenüber dem Vorjahr 3,7 Prozent Mehrleistungen erbracht wurden. „Vor allem sie sind für den wirtschaftlichen Erfolg verantwortlich, nicht der Abbau von Personal“, erklärte der Geschäftsführer der Kreiskliniken Thomas Kräh. Die Quote der Personalkosten wurde seit 2012 von 74 auf 69 Prozent heruntergefahren.

„Die entscheidende Weichenstellung war das Psychiatriekonzept“, sagte Eininger. Wesentlicher Inhalt ist die Konzentration in Kirchheim. Im November zogen die Plochinger Psychiatriepatienten in die Teckstadt um. Nächstes Jahr folgen die derzeit noch an der Stuttgarter Straße in Nürtingen angesiedelten Patienten. Thomas Kräh geht davon aus, dass der Aufsichtsrat kommende Woche die Baufreigabe für den knapp 18 Millionen Euro teuren Neubau erteilt. Insgesamt verfügt Kirchheim von 2016 an über 190 Betten in der Psychiatrie.

Trotz der guten Zahlen warnte der Landrat vor Übermut. Wie Kräh würde er sich wünschen, dass sich Bund und Land stärker an der Finanzierung von Investitionen der Kliniken beteiligten. Weiterhin bedürfe es der Anstrengung aller, die Herausforderungen des Klinikalltags zu bewältigen. Eininger geht davon aus, dass das gute Ergebnis auch einen Motivationsschub für die insgesamt 2 500 Mitarbeiter mit sich bringe.

Die 2014 getätigten Investitionen beliefen sich Kräh zufolge auf sieben Millionen Euro. Die Gelder flossen unter anderem in neue Räume für eine onkologische Tagesklinik in Nürtingen und technische Apparate wie digitale Röntgengeräte in Kirchheim. Die Instandhaltung von Gebäuden verschlang acht Millionen Euro.

Dr. Klaus Kraft, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Kliniken Kirchheim, Nürtingen und Ruit freute sich über einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Er kündigte unter anderem an, die Schlüsselloch-Chirurgie weiter auszubauen und auch im Bereich der Frauenheilkunde noch stärker interdisziplinär zu arbeiten.