Delmenhorst - Die Zusammenführung der Delmenhorster Krankenhäuser nimmt Gestalt an. Die Geschäftsführungen, juristische und medizinische Experten und Chefärzte sowie die zuständigen Aufsichtsgremien haben die letzten Wochen dazu genutzt, gemeinsam ein zukunfts- und umsetzungsfähiges Medizinkonzept zu entwickeln.

Wichtigste Maßgabe war der Abbau von Doppelstrukturen. Über den Stand der Planungen und die nächsten Schritte hin zur Fusion beider Häuser berichteten am Freitag die Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Breidenbach (St.-Josef-Stift) und Sonja Drumm (Klinikum).

Bis 2020, spätestens 2022, sollen beide Häuser an einen Standort zusammengeführt sein. Ob das am Standort des St.-Joseft-Stifts sein wird oder beim Klinikum, oder ob ein kompletter Neubau „auf der grünen Wiese“ entsteht, ist laut Breidenbach und Drumm noch völlig offen.

Bis dahin bleibt alles so, wie es ist, aber das Medizinkonzept wird schon jetzt so überarbeitet, als handele es sich um ein Haus. Es soll bis spätestens Anfang 2016 vollständig umgesetzt sein. Verbunden damit soll ein Raumkonzept erstellt werden.

Breidenbach und Drumm haben Gespräche im Gesundheitsministerium geführt, die ihnen Mut gemacht haben. Läuft alles nach Plan, wird das Land für den Umbau der Gesundheitsversorgung in Delmenhorst 50 bis 60 Millionen Euro beisteuern, sagen sie.

Die wesentlichen Inhalte des Medizinkonzepts:Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie soll es künftig nur noch am Klinikum geben. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie  soll es künftig nur noch am St.-Josef-Stift geben.Die Gynäkologie und Geburtshilfe soll vom St.-Josef-Stift an das Klinikum wechseln. Gemeinsam mit der Kinderklinik bildet die Geburtshilfe künftig ein Mutter-Kind-Zentrum.Die Klinik für Thoraxchirurgie am Klinikum wird zu einem Lungenzentrum weiterentwickelt.An beiden Standorten wird es aufgrund des breiten Leistungsspektrums und der Patientenzahlen eine Klinik für Innere Medizin geben. Ebenfalls wird es an beiden Standorten wie bisher eine Notaufnahme und eine Intensivstation geben.Die Klinik für Urologie, Palliativstation, Belegabteilung Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Interdisziplinäre Orthopädie und Schmerztherapie verbleiben am Klinikum.Am St.-Josef-Stift verbleiben die Bereiche Neurochirurgie und HNO.

Die neue Krankenhaus-Holding soll in den nächsten Wochen gegründet werden. Bis August sollen die beiden Häuser unter ihr Dach gebracht werden.