Sankt-Franziskus-Krankenhaus Eitorf Krankenhaus Eitorf vorerst gerettet

EITORF · Das insolvente Sankt-Franziskus-Krankenhaus Eitorf wird weiterhin bestehen. Die Gläubigerversammlung stimmte dem Vergleich von Kassen und Träger zu.

Nach langem Tauziehen um die Finanzierung nahm es gestern eine wichtige Hürde: Die Gläubigerversammlung stimmte dem Verhandlungsergebnis zu, das die Krankenkassen und das in finanzielle Nöte geratene Krankenhaus Mitte Februar erzielt hatten. Das berichtete gestern die CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker.

Wie berichtet, hatten sich die Kassen und das von der Deutschen Krankenhaus Union (DKU) getragene Krankenhaus auf einen sogenannten Sicherstellungszuschlag verständigt. Bestandteil der Einigung waren auch die Budgets für 2014 und 2015.

Winkelmeier-Becker nahm die Entscheidung der Gläubigerversammlung erfreut zur Kenntnis. "Der verhandelte Vergleich ist das Signal dafür, dass alle Beteiligten die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Eitorf und der Region auch über das Ende dieses Jahres hinaus sicherstellen möchten", so die Abgeordnete. Sie räumte ein, dass der Weg zur Rettung noch nicht zu Ende gegangen sei, versicherte aber, dass sich die CDU auf allen Ebenen für den langfristigen Erhalt des Krankenhauses einsetze. Auch Landrat Sebastian Schuster reagierte erleichtert: "Das ist eine gute Nachricht für die Region und ein wichtiger Impuls für die ärztliche Versorgung im östlichen Rhein-Sieg-Kreis", sagte er auf Anfrage. Der Kreis hatte sich für den Erhalt des Krankenhauses starkgemacht, sah aber in erster Linie Kassen und Träger in der Verantwortung.

Dass das Krankenhaus in der Krise steckt, wurde Ende 2013 deutlich: Damals wurde die Geburtshilfeabteilung geschlossen. Folge waren lautstarke Proteste in der Bevölkerung. Um das Hospital zu retten, warb die Geschäftsführung bei der Bezirksregierung in Köln um Unterstützung. Ein entsprechender Antrag zur Genehmigung eines Sicherstellungszuschlages wurde im August 2014 gebilligt. Der Zuschlag umfasst aber nur die Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie. Die Abteilungen Augen, Hals, Nasen, Ohren und Gynäkologie/Geburtshilfe müssten sich selbst tragen. Weil das wirtschaftlich nicht darstellbar ist, wurden die entsprechenden Abteilungen geschlossen.

Bei einer Schließung des ganzen Krankenhauses wären rund 200 Mitarbeiter ohne Arbeit. Es wäre aber auch ein Einschnitt in die Gesundheitsversorgung der Region. Neben den stationären Patienten werden pro Nacht rund 20 Notfälle behandelt, an Wochenenden 50 ambulante Fälle. Per Rettungswagen werden täglich bis zu zehn Patienten eingeliefert.

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