Der Krankenhaus-Neubau spiegelt sich in diesem Autodach. Das Zollernalbklinikum hat im vergangenen Jahr trotz Mehreinnahmen erneut einen ordentlichen Millionenverlust gemacht. Foto: Ungureanu

Vorläufiges Ergebnis: Im Wirtschaftsplan 2014 ist ein Jahresdefizit von 4,5 Millionen Euro eingeplant.

Zollernalbkreis - Die wachsende Schere zwischen Kosten und Erlösen bekommt auch das Zollernalb-Klinikum zu spüren: Trotz Mehreinnahmen von 2,3 Millionen Euro und erstmals wieder mehr als 20.000 Patienten verbucht das Klinikum im Jahr 2014 voraussichtlich ein Minus von 4,25 Millionen Euro.

Die Geschäftsentwicklung ist Thema im Kreistag am Montag, 23. März, ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamts. Nach Angaben des Klinikums ist die Umsatzsteigerung um rund 3,8 Prozent durch die Mehrfälle zu erklären: Die Zahl der stationären Patienten liege erstmals seit 2008 wieder über 20.000. Mit den Fallsteigerungen seien aber auch zusätzliche Kosten verbunden, vor allem durch Personal- und Materialaufwendungen.

Zudem seien die Kostenträger bei der Vereinbarung des Jahresbudgets erneut nicht bereit gewesen, die Leistungsentwicklung in den Jahren 2013 und 2014 entsprechend zu berücksichtigen. Daher komme es erneut zu einem Mehrerlösausgleich von rund einer Million Euro. Durch Kürzungen im Medizinischen Dienst der Krankenkassen fließen in den Folgejahren lediglich 800.000 Euro ans Klinikum zurück. Mit zu dem Negativergebnis beigetragen haben nach Angaben des Klinikums auch die höheren Löhne sowie Material- und Energiekosten, die "marktwirtschaftlichen Dynamiken" unterliegen.

Bei einer durchschnittlichen Verweildauer stationärer Patienten von 6,28 Tagen ist die Auslastung des Klinikums nach "Soll-Betten" besser geworden: Sie lag im Jahr 2014 bei 68,74 Prozent (im Jahr davor waren es 67,44 Prozent). Auch bei der Summe der Fallgewichte (Case-Mix) gab es gegenüber 2013 eine Verbesserung um 0,64 Prozent. Das führt das Klinikum auf eine Fallzahlsteigerung von 463 Abrechnungsfällen zurück. Ein Fallgewicht (1,0) entsprach im vergangenen Jahr einem Wert von 3193,50 Euro.

Im vergangenen Jahr wurden im Zollernalb-Klinikum auch 42 690 ambulante Fälle behandelt – 38 mehr als im Jahr davor. Vor allem die Zahl der Notfälle hat stark zugenommen: Im vergangenen Jahr waren es 1089 mehr (Plus 5,22 Prozent) als im Jahr 2013.

Insgesamt beziffern sich die Betriebsleistungen 2014 auf rund 76,9 Millionen Euro und liegen damit um 4,1 Millionen Euro höher als im Jahr davor. Höher waren allerdings auch die betrieblichen Aufwendungen mit 79,8 Millionen Euro (2013: 75,45 Millionen).

Die Geschäftsentwicklung des Zollernalb-Klinikums wird dem Kreistag am Montag allerdings "unter Vorbehalt noch vorzunehmender Bestandsentwicklung sowie der noch durchzuführenden Jahresabschlussprüfung" vorgestellt. Der endgültige Bericht soll am 13. Juli vorgelegt werden.