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Augsburg
16.03.2015

Geldsorgen: Am Augsburger Klinikum krankt es

Die Notaufnahme am Klinikum ist ein Brennpunkt.
Foto: Anne Wall

Schwabens größtes Krankenhaus hat Geldsorgen. Seit Jahren wird gespart und umstrukturiert. Nun kamen massive Probleme in der Notaufnahme ans Licht, weil Ärzte Alarm schlugen.

Die Alarmmeldung, die 15 Ärzte des Klinikums Augsburg Ende Januar an die Leitung des Hauses schickten, hört sich beunruhigend an: Die Rede ist von massiven Problemen in der Notaufnahme, zu wenig Personal, veralteten Geräten und zu wenig Platz. Teils musste sich das Klinikum im Januar und Februar tageweise aus der Notfallversorgung abmelden, weil die der Notaufnahme nachgelagerte Intensivstation nicht mehr aufnahmefähig war. In einem weiteren Schreiben von Oberärzten aus 2014 ist von weiteren Problemen die Rede: verwechselte Blutproben, Bettensperrungen auf Intensivstationen und verschobene OPs. Grund: zu wenig Personal und Überlastung. Es habe eine potenzielle Gefährdung von Patienten gegeben.

Klinikum steht vor neuer Sparrunde

Die Probleme werden zur Unzeit bekannt. Schwabens größtes Krankenhaus hat vor wenigen Wochen seine Wirtschaftsplanung für 2015 verabschiedet. Das Haus, das seit Jahren auf mehr Wirtschaftlichkeit getrimmt wird, steht vor einer neuen Sparrunde. Die Diskussion über den Sanierungskurs am Klinikum, den Vorstandschef Alexander Schmidtke bei seinem Amtsantritt vor vier Jahren einschlug, läuft schon länger. Er sehe Probleme, wenn das Haus diesen Kurs weiterverfolge, so der frühere Ärztliche Direktor und Urologie-Chefarzt Prof. Rolf Harzmann. Harzmann wirft der Klinikspitze vor, einer „Schwarze-Null-Monomanie“ erlegen zu sein. Das Vermeiden von Verlusten habe zur Folge, dass vor allem die Pflege überlastet sei.

Unstrittig ist, dass der neue Kurs dem Personal einiges abverlangt. Schmidtke sagt, man sei sich bewusst, dass die Mitarbeiter mit großem Einsatz arbeiten, und habe heuer 20 neue Pflegestellen geschaffen. Allerdings müsse man differenzieren: Ein Teil der Probleme sei durch die Grippewelle verschärft worden. Auch andere Häuser haben Probleme mit ihren Notaufnahmen.

„Notfälle haben Vorrang vor geplanten Eingriffen“

Dass der Restrukturierungskurs für alles verantwortlich gemacht wird, stört Schmidtke. „Wir wehren uns etwa gegen den Generalverdacht, dass Operationen aus Personalmangel verschoben werden müssen“, sagt er. Klar sei: Wenn Notfälle kommen, dann hätten diese Vorrang vor geplanten Eingriffen. „Die Bürger in der Region können sicher sein, im Klinikum medizinisch bestens versorgt zu werden“, sagt der Ärztliche Vorstand, Prof. Michael Beyer. Am Thema Notaufnahme arbeite man seit Monaten. Doch die angesprochenen Probleme gehen über die Notaufnahme hinaus.

2014 stieg im gesamten Klinikum die Zahl der sogenannten Überlastungsanzeigen, in denen Mitarbeiter Vorgesetzte darauf hinweisen, dass sie die Arbeit nicht mehr ordnungsgemäß erledigen können, an. In den vergangenen Jahren wurden Patientenzahlen deutlich erhöht, was dabei half, die wirtschaftliche Schieflage des Hauses zu korrigieren. Beim Personal spiegelte sich das aber nicht wider. Die Klinikums-Leitung verweist darauf, dass Arbeitsabläufe effizienter werden müssen. Es gibt dazu auch Vorschläge aus dem Personal, doch manch einer stöhnt unter dem Tempo.

Personalrats-Chefin Hildegard Schwering zeichnet ein differenziertes Bild. „Es ist weder so, dass es im gesamten Haus katastrophal läuft, noch so, dass es überall gut läuft.“ Notaufnahme, Intensivstation und einige Stationen seien problematisch. „Es gibt aber auch Stationen, auf denen der Betrieb gut läuft, was am starken Einsatz des Personals liegt.“ Die Arbeitsdichte sei gestiegen. „Auf Dauer geht ein Einsatz von 130 Prozent nicht gut“, warnt sie.

Das Klinikum ist mit seinen Sorgen nicht allein. Vergangene Woche tagten die Chefs der bayerischen Krankenhäuser in Fürth. Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass Lohnsteigerungen beim Personal durch die Krankenkassen-Sätze aufgefangen werden, so eine der Forderungen. „Solange dies nicht gewährleistet ist, lastet ein ungeheurer wirtschaftlicher Druck auf dem Krankenhausbetrieb mit den entsprechenden Auswirkungen auf Personal und Patienten“, heißt es von den Chefs der neun Großkrankenhäuser. Generell stehen viele Häuser nicht gut da. Die Kassen würden es gerne sehen, wenn vor allem kleinere Häuser schließen.

In Augsburg wird die bundesweite Misere durch einen Umstand verschärft. Das Haus bietet Leistungen wie eine Uniklinik. Der Einzugsbereich reicht über die Region Augsburg hinaus. Organisiert ist das Haus aber wie eine Kreisklinik – Träger sind die Stadt und der Landkreis Augsburg. Finanziell sehen die sich mit dem Krankenhaus überfordert, nachdem in den vergangenen 30 Jahren teils zweistellige Millionenbeträge an Verlusten eingefahren wurden. Auch eine Privatisierung stand schon am Horizont. Sollte ein Klinik-Konzern übernehmen, würde der auch noch jedes Jahr satte Gewinne sehen wollen.

Die Träger machen Druck, dass sich zumindest die Verluste in Grenzen halten. Es gehe darum, das Haus für die Zukunft gut aufzustellen, wenn man weiterhin Spitzenmedizin bieten wolle, sagen Oberbürgermeister Kurt Gribl und Landrat Martin Sailer (beide CSU). Im Klartext heißt das wohl: Sollten Verluste aus dem Ruder laufen, müsste man über eine Einschränkung des medizinischen Angebots nachdenken.

Die Schwestern-Rufzentrale wird geschlossen

Abhilfe aus Sicht der Träger soll die Umwandlung zur Uni-Klinik ab 2018 bringen. Dann ist das Land zuständig. Die Verhandlungen samt einer Unternehmensbewertung laufen. Wenn das Haus möglichst effizient aufgestellt ist, dürfte das die Verhandlungen erleichtern. Doch klar ist auch, dass der Freistaat kein Geld zu verschenken hat.

Vorbei sind die Diskussionen nicht. 2015 sind erst einmal weitere Einsparungen geplant. Instandhaltungen am Haus werden geschoben. Die Schwestern-Rufzentrale, die dem Pflegepersonal meldet, wenn ein Patient etwas braucht, wird geschlossen. Das Klingelsignal des Patienten landet dann direkt bei den Schwestern. Und eine Studie, die das Klinikum in Auftrag gegeben hatte, besagt, dass im Vergleich zu anderen Häusern 100 Ärzte zu viel beschäftigt seien. Ob daraus Konsequenzen gezogen werden, ist offen. "Kommentar

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