Im medizinischen Bereich verzeichnet der Verbund enorme Leistungssteigerungen. Foto: Fritsch

Ergebnis liegt ohne Investitionen bereits im positiven Bereich. Verluste nur noch bei rund 3,6 Millionen Euro.

Kreis Calw/Sindelfingen - Beim Klinikverbund Südwest geht es bergauf. Jetzt vorgelegte Zahlen zeigen, dass das Ergebnis des Gesamtverbundes ohne die Investitionen für 2014 sogar ein deutliches Plus ausweist. Damit hat Geschäftsführerin Elke Frank ein selbst gestecktes Ziel zwei Jahre früher erreicht als geplant – und das nicht auf Kosten des Personals.

Noch sind die Zahlen des Klinikverbunds vorläufig und nicht durch die Wirtschaftsprüfer verifiziert, doch schon jetzt zeichnet sich für 2014 ein Ergebnis für den gesamten Verbund ab, das nicht nur Geschäftsführerin Elke Frank sehr zufrieden stellen dürfte.

Demnach macht der Verbund ohne die Investitionen keine Verluste mehr. Das Ergebnis liegt sogar bei zwei Millionen Euro Überschuss. "Das heißt, dass sich die Krankenhäuser und anderen Einrichtungen in ihrem Betrieb selbst tragen", erklärt Elke Frank im Gespräch mit unserer Zeitung. Damit hat sie ihr Ziel, 2016 mit positiven Zahlen in dieser Kategorie aufzuwarten, schon zwei Jahre früher erreicht.

Auch beim Jahresergebnis des gesamten Verbundes inklusive der nötigen Investitionen werden die Zahlen immer besser. Lag dieses Jahresergebnis 2012 noch bei fast 22 Millionen Euro Verlusten, so geht man für 2014 jetzt von einem Minus von nur noch 11,3 Millionen aus.

Die Zahlen für die Kreiskliniken Calw/Nagold entwickeln sich laut Frank ebenfalls positiv. Im Wirtschaftsplan 2013 rechnete man noch mit einem Minus von 8,2 Millionen Euro. Nach den aktuellen Zahlen aus Sindelfingen liegt das Minus der beiden Kreiskliniken 2014 bei rund 3,6 Millionen Euro.

1,8 Millionen bei der Verwaltung eingespart

Und das alles habe man – und darauf legt Elke Frank besonderen Wert – nicht auf Kosten des Personals erreicht. "Wir haben keine Nachtwachen gestrichen, kein Betreuungsschlüssel verändert", so Frank. Vielmehr habe man 2014 verbundweit sogar zwei Millionen Euro mehr für das Personal ausgegeben als vorgesehen.

Für die positive Entwicklung nennt die Geschäftsführerin gleich ein ganzes Bündel an Gründen. Zunächst einmal habe man immense Leistungssteigerungen im zweistelligen Millionenbereich zu verzeichnen, so Frank. Das bedeutet, dass man im Verbund mehr Patienten behandelt hat, die schwerer krank waren und deren Behandlung dementsprechend besser entlohnt wird.

Die Aufwendungen im Klinikverbund habe man reduziert, jedoch nicht beim medizinischen Bedarf, wie die Geschäftsführerin betont. Darüber hinaus habe man auch auf dem Energiesektor positive Abschlüsse erzielt. Immer wieder werde von Kritikern auch die Verwaltung als Sektor genannt, bei dem gespart werden kann. Und genau das habe man getan, sagt Frank. "Wir haben in diesem Bereich 1,8 Millionen Euro eingespart", nennt die Chefin des Verbundes als exakte Zahl. Darüber hinaus habe man auf dem Sektor der Instandhaltung die Ausgaben heruntergefahren. Und auch die gegenwärtige Zins-Situation habe ihre positiven Auswirkungen auf den Klinikverbund gehabt.

Damit aber noch nicht genug. Als weitere Faktoren der positiven Entwicklung nennt Frank die Situation der medizinischen Fachzentren in den Kliniken, wie etwa das Darmzentrum in Nagold, das sich nach der Vakanz nach dem Weggang von Chefarzt Stefan Benz wieder merklich erhole. Finanzielle Entlastung habe man auch bei der Notarzt-Vergütung des Standortes Altensteig erreicht, weiß die Geschäftsführerin zu berichten.

"Gigantische Leistung aller Mitarbeiter"

Dass der Verbund diese Entwicklung genommen hat, das habe so niemand erwarten können, sagt Elke Frank, die weiß, bei wem sie sich dafür bedanken muss: "Das war eine gigantische Leistung aller Mitarbeiter des Klinikverbunds. Sie alle verdienen ein dickes Lob und Dankeschön", betont sie. Man habe ein "großes Etappenziel" erreicht, doch könne man auf dem Weg der Konsolidierung mit den genannten Maßnahmen keine großen Sprünge mehr machen.

Deshalb müsse man die angestrebte inhaltliche Entwicklung des Verbunds in Richtung des erarbeiteten Medizin-Konzepts – dazu gehört auch das Konzept "3+" im Kreis Calw – weiter vorantreiben, so Frank, die der Überzeugung ist: "Das ist weiter nötig und richtig", so Frank. "Wenn wir das Gesamt-Konzept umsetzen, werden wir eines Tages die Kliniken so erfolgreich führen können wie ein privater Anbieter."