Ärger um Dienstzeiten: Klinik-Personal hat die Nase voll

Von: Von HAGEN STEGMÜLLER

Stuttgart – Neuer Stress am Klinikum Stuttgart. Krankenschwestern und Pfleger sind massiv verunsichert, weil ihnen die Geschäftsleitung freie Tage streichen will.

Die Klinikleitung möchte zwei Millionen Euro sparen, indem Schicht-Überlappungszeiten und die Nachtschicht verkürzt werden. Ärgerlich für die 2000 Pflegekräfte: Sie müssten auf bis zu 26 freie Tage pro Jahr verzichten. Zudem würde sich die Arbeit noch mehr verdichten.

Das Katharinenhospital ist Baden-Württembergs größtes Krankenhaus

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Foto: Alexander Ehrmann

Personalrats-Chef Jürgen Lux (56) zu BILD: "Es reicht! Schwestern und Pfleger sind an der Belastungs-Grenze angekommen. Sie können nicht noch schneller und noch mehr arbeiten."

Der Personalrat prophezeit massiven Ärger, sollte die Geschäftsleitung an ihren Plänen festhalten. Sie will die neuen Arbeitszeiten schon zum 1. Januar einführen.

Klinik-Sprecherin Ulrike Fischer (50): "Die diskutierten Änderungen sind bereits in anderen Krankenhäusern Deutschlands üblich. Niemand wird dadurch benachteiligt."

Arbeitnehmer-Vertreter Lux glaubt, dass die Klinikleitung mit dem "Frontalangriff auf die Arbeitszeiten" schon viel Vertrauen zerstört hat. Lux: "Die Motivation schwindet." Den Wettbewerb um gute Pflegekräfte könne das Klinikum Stuttgart (6400 Mitarbeiter) so nicht gewinnen.

Wenn Klinikleitung und Belegschaft sich nicht einigen, geht der Fall vor die Schiedsstelle.

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