Spital Affoltern kommt nicht zur Ruhe

Barbara Messmer, die im Mai zur Präsidentin der Betriebskommission des Spitals Affoltern gewählt wurde, will per sofort zurücktreten. Trotzdem soll bis im Frühling die neue Spitalstrategie stehen.

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Die Präsidentin des Spital Affoltern tritt zurück. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

Die Präsidentin des Spital Affoltern tritt zurück. (Bild: Annick Ramp / NZZ)

(jhu.)

Das Spital Affoltern hat turbulente Zeiten hinter sich: In den letzten Jahren kam es sowohl in der operativen als auch in der strategischen Leitung zu zahlreichen Wechseln. An der Delegiertenversammlung vor zwei Wochen ist es zumindest gelungen, die Rechnungen der letzten drei Jahre abzunehmen und auch Fehler, die in der Vergangenheit passierten, aufzuarbeiten. Doch noch kehrt am Spital keine Ruhe ein. Am Mittwoch hat Barbara Messmer, die erst im Mai zur Präsidentin der Betriebskommission gewählt worden war, mitgeteilt, dass sie per sofort zurücktreten will. Mit einem Schreiben hat sie die Aufsichtskommission um eine vorzeitige Entlassung gebeten. Die Betriebskommission hat die strategische Leitung des Spitals inne.

«Seit Antritt meines Amtes habe ich festgestellt, dass die zeitliche, aber auch persönliche Belastung, die mit dieser Position verbunden ist, ständig zunimmt und das Mass bei weitem übersteigt, von dem ich zum Zeitpunkt meiner Wahl ausgegangen bin und das mir vorgängig mitgeteilt worden ist», schreibt Messmer in ihrem Brief an die Aufsichtsbehörde. Die massiven persönlichen Anfeindungen hätten die Arbeit noch zusätzlich erschwert. Der Verein «Pro Zweckverband» attackiert in Leserbriefen und auf seiner Website die Spitalführung seit Jahren. «Ich bedauere diesen Schritt und bitte um Verständnis dafür, dass ich diese wichtige Aufgabe unter den gegebenen Umständen nicht weiterführen kann», schreibt Messmer weiter.

Interimistisch soll Jürg Burger, Vizepräsident der Betriebskommission, das Amt übernehmen. Es sei aber weiterhin das Ziel der Kommission, bis im Frühling die dringend nötige neue Strategie für das Spital zu präsentieren, so Messmer auf Anfrage.